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In der Musik, in der Sprache, in den Zellen unseres Körpers,
überall gibt es Veränderungen und Prozesse, in denen Neues
entsteht und dies auf eine kreative Weise, sodass das Neue,
was entstanden ist, tatsächlich etwas Neues ist. Es ist mehr
als bloß die Summe der Teile, aus denen es entstanden ist.
Niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, was entsteht, wenn
SEX dabei eine Rolle spielt. Einige Wissenschaftler*innen
sind davon so fasziniert, dass sie komplizierte Begriffe
erfinden, um über das Phänomen zu diskutieren. Sie sprechen
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zum Beispiel von „Emergenz“ oder auch von „Autopoiesis“.
Auch Mathematiker*innen lieben das Thema und kennen es gut,
da es dabei auch um Mengenlehre, Kombinationen und die
Unendlichkeit geht. Es gibt so viele einzelne Teile im
Universum und so viele mögliche Kombinationen, in denen sie
sich miteinander verbinden können, dass die Welt und das
ganze Universum unendlich kreativ sind und eine unendlich
große Vielfalt erzeugen.
Frag Dich ruhig selbst einmal, ob nicht überall, wo Du
hinsiehst, irgendwie auch SEX eine Rolle spielt, ob in der
Schule, bei der Arbeit, im Garten, in Deinem Müsli, Deinen
Gedanken, Deinen Begegnungen und vielem mehr, was Dich
beschäftigen könnte. Pass nur auf, wenn Du im Alltag darüber
sprichst. Es könnte sein, dass es zu Missverständnissen
kommt, wenn Du das Wort mündlich verwendest und nicht sofort
klar ist, ob Du wirklich das universelle Prinzip oder doch
8 „Emergenz“ stammt vom lateinischen Wort „emergere“ ab und bedeutet „Auftauchen“, „Herauskommen“,
„Aufsteigen“. Es bezeichnet die Entstehung neuer Eigenschaften oder Strukturen infolge des Zusammenspiels
von einzelnen Elementen eines Systems. „Autopoiesis“ bedeutet seiner altgriechischen Herkunft nach
„Selbstherstellung“ und dient zur Bezeichnung der emergenten Selbstorganisation eines Systems.
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