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Vorwort
Dieses Buch ist eine quasi wissenschaftliche Heranführung an
[zks] für große und kleine Menschen jeglichen Geschlechts
und jeglicher sexueller Orientierung, aber vor allem ist es
ein Buch für Clara. Daher richten sich meine Vor-Worte auch
direkt an Dich, Clara:
Schon einmal habe ich ein Buch geschrieben. Was da drin
steht, das ist jetzt und vielleicht sogar überhaupt nicht
wichtig, aber, was mich heute wundert, ist, dass ich damals
in diesem Buch immer nur die männliche Endung von Wörtern
verwendet habe. Zum Beispiel richte ich mich dort nur an
Leser und nicht auch an Leserinnen. Dadurch habe ich Frauen
zumindest sprachlich als Leserinnen ausgeschlossen, und das,
obwohl ich doch selber eine Frau bin. Heute stört mich das,
und ich frage mich, wie mir das passieren konnte. Es ist ein
Buch über Philosophie gewesen, das ich für mein Studium
geschrieben habe, und es gibt tatsächlich viel mehr Männer
als Frauen, die in diesem Bereich erfolgreich sind, und noch
immer viel Ungerechtigkeit. Mit meinem Buch habe auch ich zu
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dieser Ungerechtigkeit beigetragen.
In diesem Buch möchte ich es besser machen. Denn im
Nachhinein habe ich mich sehr über mich selber geärgert,
darüber, dass ich mich nicht schon viel früher kritisch mit
diesen Themen auseinandergesetzt habe. Ich habe mich auch
über andere Menschen geärgert, die bereits mehr als ich
1 Übrigens habe ich mit diesem Buch auch zur Ungerechtigkeit gegenüber Menschen mit nicht-europäischer
Herkunft beigetragen, indem ich rassistische Äußerungen oder Betrachtungsweisen in der Wissenschaft und den
Klassikern, über die ich geschrieben habe, überhaupt nicht problematisiert habe. Aber das ist ein Thema, das zu
wichtig ist, um es hier nur am Rande zu besprechen. Es verdient eine eigene Betrachtung.
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