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PREVIEW
Kino
rer Türschwelle gefunden wird. ters amüsieren, um nur ansatz- Rest der Nebendarsteller, darun- Little Man
Daraus ergibt sich ein vulgäres weise einen Einblick in die reso- ter John Witherspoon („Friday“- Verleih: Sony Pictures
Szenario mit gezielt niedrigem lute Humorauffassung der Way- Filme) als grummeliger Groß- USA 2006 Genre: Komödie
Niveau, bei dem sich die Wayans- ans’ (Keenan Ivory führte Regie, vater, Tracy Morgan als flotte Produktion: Keenen Ivory
Wayans, Rick Alvarez, Lee R.
Clique genüsslich in viel Fäkal- das Drehbuch entstand als Fami- Freundin, die vom „Baby“ am Bu- Mayes, Marlon Wayans, Shawn
humor, brutalem Slapsticksadis- lienwerk) zu geben. Zusätzliche sen begrapscht und einem Zun- Wayans Regie: Keenen Ivory
Wayans Drehbuch: Keenen
mus (unzählige Fußtritte in den Erheiterung bieten Gastauftritte genkuss ausgesetzt wird, und
Ivory Wayans, Shawn Wayans,
Genitalbereich), diversen Sexwit- der ehemaligen „Saturday Night Chazz Palminteri (der gängige Marlon Wayans Darsteller:
zen und in jeder Menge analfi- Live“-Kollegen Molly Shannon Mafioso Hollywoods für alle Ge- Michael Bardach, Moneca
Delain, Tracy Morgan, Lochlyn
xierten Albernheiten suhlt. So und Rob Schneider, die als ge- legenheiten), der im „Kevin“-in-
Munro, Gary Owen
sollen das Trinken von Brust- meingefährlich Auto fahrende spirierten Finale zu leiden hat.
» D-Start: 31. August 2006
milch, Pupsen in der Badewanne, Hausfraumutter und als gede- Zum Schieflachen komisch wer- » US-Start: 14. Juli 2006,
ungebetener Sex mit dem Mini- mütigter Kinderentertainer zum den dieses Derbheiten-Derby vor bei Sony Pictures
Wüstling und der energische Einsatz kommen. Erniedrigungs- allem pubertierende Jünglinge » US-Boxoffice: 55,1 Mio.
Dollar
Einsatz eines Rektalthermome- komik ist auch Programm für den finden. ara
Plan, seinen „Sohn“ Ugly als Jahr-
marktsattraktion zu vermarkten,
Europäische CGI-Ratten auffliegt. Und natürlich hat man
müssen sich nicht auch das Motiv des hässlichen
vor der Konkurrenz aus Entleins aus Andersens Mär-
Hollywood verstecken chen übernommen. Den Figuren
selbst bleibt es überlassen, die
Notbremse vor dem Abdriften in
zu viel Sentimentalität zu ziehen
und die Szene mit einem beherz-
ten „Jetzt wird’s aber kitschig“ zu
kommentieren. Insgesamt ist
„Das hässliche Entlein & ich“ als
bunte Mischung aus Vater-Sohn-
Drama, Roadmovie, Märchen
und Comedy vollauf gelungen
Das hässliche Geist von „Shrek“ weht durch die- und garantiert Kurzweil für Zu-
schauer nahezu aller Altersklas-
se europäische Koproduktion,
die jedoch nie in die bloße Kopie sen. Ganz nebenbei wird auch
Entlein & Ich der großen US-Vorbilder abdrif- noch die Moral von Andersens
tet. Augenzwinkernd zitiert „Das
Märchen transportiert und der
hässliche Entlein“ die Möwen aus Hässlichkeit ihr Makel genom-
Klassische dänische Märchenerzählkunst trifft auf CGI-
„Findet Nemo“ und das Partyen- men. Denn, wie Ratso treffend
Animation nach Hollywood-Vorbild. Kann das gutge- de aus „Shrek“, setzt aber durch- bemerkt, „vergeuden die Schö-
hen? Ja, kann es, wenn sich wie in diesem Fall versierte aus eigene Akzente. Besonders nen ihr ganzes Leben mit früh ins
europäische Animations-Schmieden wie die dänische gelungen inszeniert ist die Teen- Bett gehen und Handcreme“. jl
A Film und die irische Magma des Stoffs annehmen. ager-Phase von Ugly und die
Konfrontation mit seinem „Vater“ The Ugly Duckling
Von Andersens Märchen ist nur die Abenteuer des Entleins und Ratso. In der deutschen Fassung & Me
noch das Grundmotiv geblieben, seines unfreiwilligen Ziehvaters glänzt hier vor allem Wilson Gon- Verleih: Warner
Hauptfigur in „Das hässliche Ent- als Zeichentrick-Roadmovie. Die zalez Ochsenknecht als Stimme Dänemark/Deutschland/
Frankreich/Irland 2006 Genre:
lein & ich“ ist die listige Ratte Rat- 3D-Animationen sind anspre- des Teen-Entleins. Auch Rick Ka-
Trickfilm Produktion: Irene
so, die sich aus einer Notlage he- chend gelungen, die Gestaltung vanian, der Ratso die Stimme Sparre Hjorthøj, Moe Honan,
raus als Vater des besagten En- der Figuren spricht Kinder und Er- leiht, und der Kölner Comedy- Gladys Morchoisne Regie:
Michael Hegner, Karsten Kiile-
tenkükens, Ugly genannt, ausge- wachsene gleichermaßen an. Bei Star Gaby Köster sind Volltreffer
rich Drehbuch: Mark B. Hod-
ben muss. Temporeich und mit den Dialogen und der Musikaus- bei der Besetzung des frechen kinson Laufzeit: 89 Min.
viel Wortwitz inszenieren Micha- wahl haben die Macher das et- Märchens. Etwas rührselig wird » D-Start: 24. August 2006
el Hegner und Karsten Kiilerich was ältere Publikum im Blick. Der es dann auch noch, als Ratsos
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