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ASIT derzeit die vielversprechendste und einzige kausale aller Therapiefor men bei der Behandlung der CAD dar. Kann man die ASIT aus irgendeinem Grund nicht durchführen, bleibt nur die symptomatische, juckreizunterdrü ckende Therapie übrig. D. h., durch
unterdrückt. Auch diese Therapie muss lebenslang durchgeführt werden, u
sein, dass viele dieser Medikamente bei Langzeitgaben ernst zu nehmende
Abbildung 1 (Dr. Regina Wagner)
FUTTER UND GESUNDHEIT | ALLERGIEN
Bei der ASIT werden – in Zusammen- hang mit Anamnese und Klinik – jene Allergene, die im Allergietest positive Ergebnisse lieferten, als Allergenextrakt in zunächst steigenden Dosen, Konzent- rationen und Intervallen subkutan, d. h. unter die Haut injiziert, bis die jeweilige Erhaltungsdosis erreicht ist. Das Therapieschema muss vielfach adaptiert werden, um den Effekt zu optimieren. Liegt ein vermeintliches Versagen der Therapie vor, so ist häufig eine mangeln- de Therapieanpassung an das jeweilige Tier bzw. an die jeweilige Situation der Grund, oder auch andere nicht erkannte Allergien und/oder andere Hauterkran- kungen (Sarcoptes-Räude!) könnten verantwortlich sein.
In der Veterinärmedizin wird – bei gutem Ansprechen auf die ASIT – eine lebenslange Therapie empfohlen. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt, dass nach dem Absetzen der Therapie häufig innerhalb von 1–2 Jahren mit einem Rezidiv (Wiederauftreten) zu rechnen ist und bei erneutem Beginn aus eigener Erfahrung der ursprüngliche Erfolg häufig nicht mehr zu erreichen ist.
Der Therapieerfolg der ASIT wird mit 70–80 % angegeben. Bei nahezu keinen Nebenwirkungen stellt die
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- edikamente wird der Juckreiz
nd man sollte sich im Klaren darüber
Zusätzlich müssen bei Patienten mit CAD immer sekundäre Infektionen entsprechend therapiert werden, und auch eine rigorose Flohprophylaxe sollte durchgeführt werden, denn einerseits können atopische Hunde auch auf Flohspeichel allergisch reagieren, andererseits möchte man bei einem ohnehin juckenden Patien- ten auf keinen Fall eine Verschlimme- rung des Juckreizes durch einen „banalen“ Flohbefall riskieren. Somit ist bei jedem allergischen Patienten eine lückenlose Flohkontrolle ange- zeigt, unabhängig davon, ob er Flöhe hat, und auch wenn Sie noch nie einen Floh gesehen haben.
Wie entscheidet der behandelnde Tierarzt nun, welche Therapie in welcher Reihenfolge dazu dient, beim atopischen Patienten den Juckreiz zu reduzieren?
Zuallererst wird der Patientenbesitzer darüber informiert, dass es sich bei der Allergie um eine lebenslange, nicht heilbare und vererbbare Erkrankung handelt. Wir als Tierärzte können nur bei der Diagnosefindung helfen und feststellen, worauf das Tier allergisch reagiert, den Besitzer unterstützen, mit dieser Erkrankung umzugehen, und mit verschiedenen Therapieansätzen
versuchen, den Juckreiz zu kontrollie- ren. Das Management der Erkrankung liegt jedoch in den Händen des Besitzers, und zwar für den Rest des Lebens des Tiers. Sie werden keinen allergischen Patienten 365 Tage im Jahr perfekt im Griff haben, sondern es wird auch bei sehr gut kontrollierten Tieren immer wieder einmal zu Phasen mit stärkerem Juckreiz kommen. Sie als Besitzer müssen sich dafür entschei- den, ob Sie eine rein symptomatische Therapie möchten (aus der Sicht der Autorinnen bei jungen bis mittelalten Tieren absolut nicht die Therapie der ersten Wahl) oder ob Sie die Erkran- kung von verschiedenen Seiten managen möchten.
Zuerst muss der Tierarzt
dazu herausfinden:
1. welche Allergene für das Krank-
heitsgeschehen von Bedeutung sind: Sind es nur Umgebungsaller- gene (Pollen, Hausstaub- und Vorratsmilben, Schimmelpilze)
Haut- und Fellveränderungen entstehen durch Kratzen und Belecken.
Foto: Dr. Regina Wagner
Nebenwirkungen haben können.
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