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FUTTER UND GESUNDHEIT | ALLERGIEN
FUTTER
UND
ALLERGIEN
VON DR. R. WAGNER, DR. B. HUNSINGER
ALLERGIE IM ALLGEMEINEN
Die häufigsten Ursachen für Allergien bei Hunden sind einerseits die Flohallergie, die atopische Dermatitis (verursacht durch Pollen, Hausstaub- und Vorratsmilben sowie Schimmelpil- ze) und andererseits die Futtermittel- allergie (verursacht durch Bestand- teile des Futters).
Eine Allergie ist ein Schwellenwert- phänomen: Für die Ausprägung der klinischen Symptomatik spielen sowohl allergische als auch nicht allergische Komponenten eine Rolle. Wenn alle Komponenten gemeinsam einen gewissen Schwellenwert, der für jedes Lebewesen sehr individuell ist,
überschreiten, kommt es zur klinischen Symptomatik (vorzustellen wie ein Fass, das überläuft, Abb. 1). Daraus folgt, ein Tier kann zwar allergisch auf diverse Allergene reagieren, muss aber nicht zwangsläufig klinische Krankheitser- scheinungen zeigen. Bis zu dem Tag, an dem sich irgendeine der vielen Kompo- nenten ändert – das Fass quasi überläuft –, und plötzlich zeigt das Tier klinische Symptome, da der individuelle Schwel- lenwert überschritten wurde. Auslöser kann z. B. im Sommer die erhöhte Pollenbelastung (allergische Komponen- te) sein, aber auch ein Hinzukommen einer ganz anderen Erkrankung oder das Mitwirken einer psychischen Kompo- nente können ausschlaggebend sein.
ATOPIE
Unter Atopie (CAD, canine atopische Dermatitis) versteht man eine Hypersen- sitivitätsreaktion auf verschiedene Umgebungsallergene (Pollen, Hausstaub- und Vorratsmilben, Schimmelpilze).
Die Pathogenese ist komplex, neben der nachgewiesenermaßen geneti- schen Komponente spielt z. B. auch eine Störung der Barrierefunktion der Haut eine bedeutende Rolle. In der Humanmedizin hat beim atopischen Ekzem daher die Therapie mit topischen Hautpflegeprodukten einen wichtigen Stellenwert. Sekundäre Infektionen mit Bakterien oder Malassezien sind eine häufige Folge der CAD.
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