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 scHilddrüsentumoren mit scHilddrüsenüberfunKtion
Die Schilddrüsenüberfunktion, die mit einer exzessiven Pro- duktion und Freisetzung der Schilddrüsenhormone einher- geht, ist beim Hund häufig auf bösartige Schilddrüsentumo- ren zurückzuführen. Andererseits haben nur zehn Prozent der Hunde mit Schilddrüsentumoren eine Schilddrüsenüber- funktion, meist sind die Tumoren hormonell inaktiv. Häu- fig sind ältere Hunde betroffen, für den Boxer besteht eine Rasseprädisposition.
symptomatiK
Betroffene Hunde werden meist aufgrund einer sichtbaren Umfangsvermehrung im Halsbereich beim Tierarzt vorge- stellt. Das Allgemeinbefinden und die klinische Symptoma- tik variieren in Abhängigkeit der Schilddrüsenfunktion und der Größe des Tumors.
Die gesteigerte Sekretion der Hormone erhöht bei einer Überfunktion die Stoffwechselrate des Hundes, was direkten Einfluss auf den Appetit und das Körpergewicht haben kann. Krankhaft gesteigerter Hunger, der von Pha- sen mit ausgeprägter Inappetenz begleitet werden kann, führt trotz vermehrter Futteraufnahme zur Reduktion des Kör- pergewichts bis hin zur Abmagerung des Hundes. Die Tiere fallen aufgrund einer Wärmeintoleranz bei erhöhter Körper- temperatur auf. Sie hecheln vermehrt, haben Atemnot, eine erhöhte Herzfrequenz und mitunter Herzrhythmusstörun- gen. Nervosität, Unruhe, Zittern, Schwäche und apathisches Verhalten ergänzen das klinische Bild. Die Hunde trinken vermehrt, setzen dementsprechend viel Urin ab, erbrechen sich, haben Durchfälle und ein stumpfes Fell mit deutlicher Schuppenbildung.
diagnostiK
Diagnostisch müssen Erkrankungen ausgeschlossen werden, die mit einer Umfangsvermehrung der Schilddrüse einher- gehen, dazu zählen unter anderem Abszesse, Zysten, Fett- geschwülste und Lymphome. Die Umfangsvermehrung der Schilddrüse in Kombination mit den typischen klinischen
 Symptomen und einer erhöhten T4-Serumkonzentration erhärten den Verdacht. Die Diagnose kann durch eine Biop- sieentnahme oder eine Szintigrafie gesichert werden.
tHerapie und prognose
Schilddrüsentumoren sind in etwa 90 Prozent der Fälle bös- artig und metastasieren häufig in regionale Lymphknoten und die Lunge des Hundes. Die Prognose ist daher oftmals schlecht. Liegt keine Metastasierung vor und ist der Tumor nicht invasiv mit dem benachbarten Gewebe verwachsen, ist eine chirurgische Entfernung mit anschließender Strahlen- oder Chemotherapie denkbar. Ist eine Entfernung beider Schilddrüsenlappen nötig, muss der Hund dauerhaft Schild- drüsenhormone erhalten. Ist eine Operation nicht sinnvoll oder erwünscht, ist ein symptomatischer Therapieversuch möglich.
 dr. Jennifer neHls...
... studierte an der Tierärztlichen Hochschule Hanno- ver Tiermedizin, absolvierte ihre Assistenzzeit bei einer großen süddeutschen Kleintierklinik und nahm an einer zweijährigen Weiterbildung für Physiotherapie und Phy- sikalische Therapie für Kleintiere teil.
Heute arbeitet sie in ihrer mobilen Fahrpraxis in Wentorf bei Hamburg mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Physiothe- rapie und hat als Autorin zahlreiche Publikationen ver- öffentlicht. Ihre Tätigkeit als freie Redakteurin für Medi- zinverlage und der Bereich der PR-Arbeit ergänzen ihr Aufgabenspektrum und bieten ihr einen vielfältigen, inte- ressanten Arbeitsalltag.
Weitere Informationen:
www.drjennifernehls.de
 Dr. Jennifer Nehls
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