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HUND UND GESUNDHEIT
Wie Man altersdeMenz erkennt und daMit uMgeHt
von Dr. Barbara M. Schneider <<
die lebenserwartung unserer Haushunde ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. dies ist unter anderem der immer besser werdenden tiermedizinischen Versorgung zu verdanken sowie der hochwertigen und individuell angepassten ernährung der Hunde. Mit dieser steigenden lebenserwartung sehen wir nicht nur die durch das sogenannte „gesunde altern“ bedingten Veränderungen in Verhalten und körperfunktionen immer häufiger, sondern auch das vermehrte auftreten geriatrischer erkrankungen. zu diesen zählt unter anderem auch das kognitive dysfunktionssyndrom, auch senile demenz oder im Volksmund oft „Hunde-alzheimer“ genannt. diese erkrankung wird oft spät diagnostiziert und kann eine große Heraus- forderung für betroffene besitzer sein.
Das kennen wir von uns Menschen: Mit zunehmendem Alter verändert sich eine Person oft, wird „schrullig“, eigensinniger, schläft tagsüber viel und nachts dafür nur schlecht und so weiter. Ganz ähnlich ist es, wenn unsere Haushunde altern. Eine Reduktion der täglichen Aktivität, ver- mehrtes Schlafen in 24 Stunden, davon ein Großteil tagsüber, aber auch eine reduzierte Lern- und Erinnerungsfähigkeit sind völlig normal und Teil des gesunden Alterungsprozesses von Hunden. Wenn das Befolgen von Kommandos nicht mehr so gut wie gewohnt funktioniert, kann das
also absolut normal sein bei einem alten Hund. Auch wenn Hör- und Sehfähigkeit altersbedingt nachlassen, kann es zu Ver- änderungen im Gehorsam und Lernver- mögen sowie in der Lernwilligkeit kom- men. Daher steht am Anfang jeglichen Verdachts auf Einschränkung der kogni- tiven Fähigkeiten eine gründliche tierärzt- liche Untersuchung. Gut bewährt haben sich sowieso die sogenannten geriatri- schen Vorsorgeuntersuchungen, die die Besitzer von alten Hunden mindestens einmal im Jahr beim Haustierarzt durch- führen lassen sollten.
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