Page 38 - WP Lab - Broschüre 2024
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Auswirkung des Mere Exposure Effects auf die Nachdem die Teilnehmenden die Limonade, die gemeinsam mit
Geschmacksbewertung von Limonade dem Logo präsentiert wurde, probiert hatten, füllten sie einen
Fragebogen aus. In diesem bewerteten sie den Geschmack der
Limonade, die Wahrscheinlichkeit, diese Limonade zu kaufen,
Lennard Bandlitz, Flavia Keller, Elina Lang, Julius Liebl, Julius Lippert, Jesse Nitsche ihre Bereitschaft sie Freunden weiterzuempfehlen, und ob ihnen
Veranstaltung: Experimentelle Designs, Bachelor WP die Marke bekannt vorkam. Außerdem wurde erfragt, wie oft die
Betreuer: Prof. Dr. Stephanie Huber Teilnehmenden im letzten Monat das HFT-Gebäude in der Lau-
tenschlagerstraße betreten hatten. Diese Informationen dienten der statistischen Über-
Die Idee prüfung der folgenden Hypothese:
In einer Zeit, in der Konsumierende täglich zahlreichen Markenbotschaften ausgesetzt
sind, wird es immer wichtiger zu verstehen, wie diese Reize unser Verhalten beein- H1: Die Exposition eines Markenlogos wirkt sich positiv auf die Geschmacksbewertung
flussen. Der Mere-Exposure-Effekt besagt, dass die wiederholte Exposition gegenüber einer Limonade aus.
einem Stimulus die Vorliebe dafür steigert. Im Rahmen der Veranstaltung „Experimen-
telle Designs“ wurde untersucht, ob die wiederholte Exposition eines Markenlogos die Im Anschluss an die Datenerhebung führte die Forschungsgruppe eine Kovarianz-Analy-
Geschmacksbewertung von Limonade beeinflusst. Ziel war es herauszufinden, ob allein se, sowie auch Chi-Quadrat- und t-Tests durch, um mögliche Korrelationen zwischen der
die Exposition eines Logos unsere Wahrnehmung eines Produkts verändert, was für Test- und der Kontrollgruppe sowie innerhalb dieser Gruppen festzustellen.
bewusste Kaufentscheidungen von Bedeutung ist.
Ergebnisse
Vorgehen Die Ergebnisse des Chi-Quadrat-Test und des T-Tests zeigten keinen signifikanten Ein-
Um zu untersuchen, wie sich die wiederholte Exposition eines Markenlogos auf die Ge- fluss auf die Wahrnehmung der Logos, und auch ein Unterschied in der Bewertung zwi-
schmacksbewertung von Limonade auswirkt, wurde eine spezifische Vorgehensweise schen den beiden Gruppen konnte nicht nachgewiesen werden (p = .548 (Chi-Quadrat-
entwickelt. Die Markenlogos wurden im Gebäude der Lautenschlagerstraße strategisch Test), p = .279 (t-Test)). Ebenso zeigte die Kovarianzanalyse keinen signifikanten Effekt
platziert, mit dem Ziel, dass die Studierenden sie unbewusst wahrnehmen. Dadurch (Korrelation = - .341, p = .034). Allerdings wurde eine positive, mittelstarke Korrelation
sollte herausgefunden werden, ob diese Studierenden die Limonade später besser be- zwischen der Geschmacksbewertung und der Häufigkeit der Besuche in der Lauten-
werten als eine Kontrollgruppe Studierender aus Bau 8, die den Markenlogos nicht aus- schlagerstraße festgestellt.
gesetzt war. In beiden Gruppen wurden jeweils 20 Personen befragt.
Wirtschaftspsychologiches Labor
W irtschaftspsychologiches Labor 35 Hochschule für Technik Stuttgart 38
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