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Pyrenäen-Berghund
Frankreich
Chien de Montagne des Pyrénées
Andere Bezeichnungen Die Sanftmut und Kraft der Pyrenäen
Montagne des Pyrénées, Patou, Pyrénéen
a der Hund ausschließlich zum Schutz der Herden gegen Angriffe durch Raubtiere
Typ Molossoid
Dverwendet wurde, beruhte seine Zuchtauswahl auf seiner Eignung als Wächter, auf
seinem Achtung gebietenden Auftreten und auch auf seiner Beziehung zu seiner Herde.
5 70-82 cm Die sich hieraus ergebenden Eigenschaften sind Kraft und Wendigkeit sowie Sanftmut und
65-77 kg Bindung an seine Schützlinge.
7 25-35 cm
20-30 kg Alter Schlosswachhund
Der Pyrenäen-Berghund ist seit undenklichen Zeiten in den Pyrenäen ansässig, war schon im Mittelalter bekannt und
wurde zur Bewachung der Schlösser verwendet. Seine Existenz wurde schon im 14.Jahrhundert durch Gaston Phoebus
Plegebedarf
dokumentiert. Im 17.Jahrhundert war er als Gesellschaftshund bereits geschätzt und sogar am glanzvollen Hof Ludwig
XIV. anzutreffen. Die erste ausführliche Beschreibung dieses
FCI AKC
2 Molossoide Berghunde Hundes im Buch des Grafen von Bylandt stammt aus dem
CKC
KC
Jahre 1897. Zehn Jahre später kam es zur Gründung der ersten
Rasseklubs und im Jahre 1923 ließ die „Vereinigung der
Liebhaber der Pyrenäenhunde“ auf Anregung von Herrn
Bernard Sénac-Lagrange den offiziellen Standard der Rasse bei
der SCC (Société Centrale Canine de France) eintragen. Der
heutige Standard kommt dem im Jahre 1923 ausgearbeiteten
immer noch sehr nahe, es sind vor allem Präzisierungen vorge-
nommen worden.
Kompromissloser Hirtenhund
Großer, imposanter, kräftig gebauter Hund, jedoch nicht ohne
eine gewisse Eleganz. Dieser Hund ist ein unerbittlicher
Wächter der Herden, die ihm zum Schutz anvertraut sind. Er
© Grossemy versteht es, sie vor Bären und Wölfen zu schützen und ist des-
halb weiterhin in den Pyrenäen ein unermüdlicher, zuverlässi-
ger Arbeiter für die Hirten. Im französischen Fernsehen wurde
er in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch die Serie „Belle und Sebastian“ bekannt, aber © Monnier/Cogis
inzwischen hat er auf allen fünf Kontinenten, selbst in den USA und Japan, die Anerkennung erreicht,
die ihm gebührt.
Wussten Sie’s? DER PYRENÄEN-BERGHUND IN WENIGEN WORTEN
Trotz seiner Sanftmut und des über seine Farbe erweckten Kopf: Der Kopf ist im Verhältnis zur Rute: Die Rute reicht mindestens bis
Eindrucks der Gutmütigkeit, ist der Pyrenäen-Berghund ein
Größe nicht zu mächtig, die zum Sprunggelenkhöcker. Sie ist
Schutzhund mit einem Hang zur Unabhängigkeit und Kopfseiten sind ziemlich flach. buschig und bildet eine Fahne. In der
Eigeninitiative, der von seinem Besitzer eine gewisse Autorität
Ohren: In Augenhöhe angesetzte, Ruhestellung wird sie tief getragen,
erfordert.
ziemlich kleine Ohren, dreieckig mit vorzugsweise mit einem Haken am
abgerundeter Spitze. Sie hängen flach Rutenende.
anliegend am Kopf herab und werden Farben: Weiß oder weiß mit grauen
bei Aufmerksamkeit ein wenig höher (dachsfarbenen oder wolfgrauen),
getragen. blassgelben oder orangefarbenen (ros-
tigen) Flecken an Kopf, Ohren und
Körper: Die von der Bugspitze bis
zum Sitzbeinhöcker gemessene Rutenansatz, manchmal auch auf dem
Körper. Die dachsfarbenen Flecken
Körperlänge übertrifft leicht die
Widerristhöhe. Der Abstand vom werden bevorzugt.
Brustbein zum Boden beträgt ungefähr Haar: Dichtes und schlichtes
die Hälfte der Widerristhöhe, darf Haarkleid, ziemlich lang und
jedoch keinesfalls geringer sein. Die geschmeidig, das auf den Schultern
Oberlinie ist gut gefestigt, der und am Rücken ziemlich spröde und
Widerrist breit, der Rücken von guter an der Rute wie um den Hals, wo es
Länge und fest. Die mittellange leicht gewellt sein darf, länger ist.
Lendenpartie geht in die leicht schräge
© Grossemy Kruppe mit ziemlich hervortretenden
Hüftknochen über.
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