Page 88 - Geschichte des Kostüms
P. 88
208 209
TÜRKEI UND OSMANISCHES REICH
J7. JAHRHUNDERT
12345 12345
6789 10 6789 10
208
Fig. I, Mufti, d. i. Richter, Gelehrter des weltlichen Rechts und des Koran.
Fig. 2. Leibarzt des Sultans. Mit der auch in den neueren Balkanstaaten
und in Rumänien beliebten Geduldkette in der linken Hand. Man
unterhält oder zerstreut sich mechanisch durch das Verschieben der
einzelnen, aus feinem Hartholz gearbeiteten Kugeln. Der christliche
wie der islamitische Rosenkranz und diese Ketten sind gleichen
buddhistischen Ursprungs.
Fig. 3. Turbanträger des Sultans.
Fig. 4. Hauptgemahlin des Sultans.
Fig. 5. Tabak rauchende Dame.
Fig. 6. Janitscharen-Oberst.
Fig. 7. Musketier der Janitscharen.
Fig. 8, Ein Deli. Das Wort bedeutet sprachlich Narr, Unsinniger, Tollkühner.
Sie waren die draufgängerischen Vorkämpfer der Kriegsheere, die
sich häufig auch durch Opiumgenuß vorher erregten. Ständig waren
sie die Leibwachen der Großwesire, die ihrer oft mehrere Hundert
unterhielten. Es war renommistische Sitte bei den Deli, durch die
Stirnhaut Federn zu ziehen und sie so darin zu tragen, auch oft durch
die Bauchhaut Stöcke, Keulen, Fahnenschäfte, Säbel u. a. zu ziehen.
Fig. 9. Bombenwerfer (also türkischer „Grenadier'*)-
Fig. 10. Getränk verkaufender Arnaute, Albanier.