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BERUFLICHEORIENTIERUNG
• Überlegen Sie zusammen mit den Kindern und Ju- • Aus unterschiedlichen Gründen können Schüle-
gendlichen, was Sie (wir) als Klasse tun könnten in rinnen und Schüler emotional durch die Situation in
dieser Situation, denn viele Kinder und Jugendliche der Klasse überfordert sein und anfangen zu weinen
haben in so einer Situation den Impuls, helfen zu wol- oder sich zu verschliessen. Bieten Sie in solchen
len und aktiv zu sein. Fällen Rückzugsmöglichkeiten an, wie auch schulin-
terne Beratungsangebote.
• Das Beste gegen Ängste ist, die Ich-Stärke aus-
zubauen und etwas zu tun, ein Zeichen zu setzen. • Ebenso ist es bei älteren Schülerinnen und Schü-
(Demonstrieren? Ein Plakat machen? Bilder zum lern angebracht, über den Medienkonsum zu spre-
Thema Frieden malen? Eine Kerze anzünden? Geld chen. Viele nutzen ihr Smartphone bei jeder Gele-
für Flüchtlingskinder sammeln? Eine Patenschaft im genheit und sind so laufend zu den Geschehnissen
Austausch mit einer ukrainischen Schule aufbauen?) informiert, rasch wird man bei so viel Wiederholun-
gen und durch die fortwährende Beschäftigung mit
Welche Materialien kann ich verwenden? dem Thema überfordert. Angemessene Pausen
ohne Smartphone wären ein kluger Ausweg.
• kiknet.ch bietet Ihnen eine Reihe von Themenkrei-
sen an, die Konflikte und Konfliktbewältigung behan- • Ermutigen Sie Schülerinnen und Schüler, die in
deln. Zudem lesen Sie in dieser Ausgabe nach, was den Nachrichten oder sozialen Medien Belastendes
Ihnen unser pädagogischen Spezialist, Gregor Jost oder Verstörendes gesehen haben, darüber zu spre-
an Unterrichtshilfen und -materialien empfiehlt. chen. Ansprechpartner hierfür sind nach Möglichkeit
die Eltern, aber auch Lehrpersonen oder Ombuds-
-Was kann ich sonst noch tun? stellen in der Schule.
• Bei Schülerinnen und Schülern der Oberstufe ist es • Oft haben Kinder und Jugendliche ein schlechtes
wichtig, auch Hintergrundinformationen zu themati- Gewissen, weil sie trotz der schlimmen Meldungen
sieren, da sie häufig selbst nach Informationen su- ihren Spass haben und herumalbern. Zeigen Sie
chen oder durch soziale Medien mitbekommen, kann auf, dass bei einer grossen Belastung ein Ausgleich
es hilfreich sein, darüber zu sprechen, wie Quellen besonders wichtig ist.
richtig eingeordnet werden können.
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