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RUBRIK
IMMER RAFFINIERTER, ALSO VORSICHT
Es gibt aber auch deutlich zielgerichtetere Phis-
hing-Versuche. Dann missbrauchen die Betrüger
bestimmte persönliche Daten, die sie bereits ken-
nen, um besonders glaubwürdig anzugreifen. Dann
kommt etwa eine Mail von einer vermeintlichen Ver-
trauensperson der Bank, aus der Beratung. – Doch die
meisten Phishing-Nachrichten sind schlicht zeitlos.
Es geht beispielsweise um die Einführung einer neu-
en Sicherheitstechnik oder um Unstimmigkeiten im
Kundenkonto. Dann wird der E-Mail-Empfänger
aufgefordert, auf einen Link klicken und auf einer
Internetseite seine Daten eingeben. Oder er wird ge-
beten, einen Datei-Anhang zu öffnen, der Schadpro-
gramme enthalten kann.
PSYCHOLOGIE IM SPIEL – ANGST UND VO-
RAUSEILENDER GEHORSAM
Eine weitere, erpresserische Variante: In den Nach-
richten wird gedroht, unliebsame Tatsachen oder Be-
hauptungen öffentlich zu machen, wenn eine gefor-
derte Zahlung nicht geleistet wird.
Einige Betrüger nutzen aber auch gegenwärtige The-
men, wie zum Beispiel die Datenschutzverordnung,
Corona oder aktuelle Gerichtsurteile, um die Glaub-
haftigkeit der E-Mail zu erhöhen.
IMMER AUF PLAUSIBILITÄT PRÜFEN:
• Passt der Absender zum Inhalt der Nachr
icht?
• Werden sensible Nachrichten abgefragt?
• Ist die Anrede falsch oder fehlerhaft?
• Und besitzt man überhaupt ein Nutzerkonto
bei dem vermeintlichen Absender?
• Kenne ich den Absender?
• Ist der Betreff sinnvoll oder vage („Dringen
de Nachricht“)?
• Erwarte ich einen Anhang?
Je mehr solcher Fragen sich mit „ja“ beantworten las-
sen, desto wahrscheinlicher handelt es sich um eine
betrügerische Nachricht. Oft kann man schon am
Aufbau der Nachricht erkennen, ob es sich um einen
Phishing-Versuch handelt.
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