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          Vereinten Nationen (UN) wächst die Weltbevölkerung derzeit
          jedes Jahr um etwa 1,09 Prozent. Damit hat sich das Wachs-
          tum in den letzten 50 Jahren beinahe halbiert. Seinen Höchst-
          stand hatte es zwischen 1965 und 1970 mit einem jährlichen
          Zuwachs von 2,05 Prozent erreicht. Seitdem befindet es sich
          im Rückgang; also sind eher «nur» rund 10-12 Milliarden bis
          2050 und vermutlich wird der höchste Wert um 2070 erreicht
          - danach schrumpft die Weltbevölkerung.– je nach Entwick-
          lung der Geburtenrate.

          GRÖSSTER TEIL DER WELTBEVÖLKERUNG LEBT IN ASIEN
          Der grösste Teil der Weltbevölkerung ist mit 59,5 Prozent in   höchste Geburtenniveau Afghanistan (4,6), die Salomonin-
          Asien zuhause. Die übrigen Menschen der Welt verteilen sich   seln (4,3) und Osttimor (4,1).
          zu 17,2 Prozent auf Afrika, zu 9,6 Prozent auf Europa, zu 8,4
          Prozent auf Südamerika, zu 4,7 Prozent auf Nordamerika und   GEBURTENNIVEAU IN SÜDKOREA AM NIEDRIGSTEN
          zu 0,6 Prozent auf Australien/Ozeanien.             Die Länder, in denen gerade die wenigsten Kinder geboren
                                                              werden, sind Südkorea (1,1 Kinder pro Frau), Taiwan (1,2)
          FRAUEN BEKOMMEN WELTWEIT WENIGER KINDER             und Macau (1,2). In Europa kommen die wenigsten Kin-
          Dabei bekommen Frauen heute im weltweiten Durchschnitt   der in Bosnien und Herzegowina, Griechenland, Moldawien
          weniger Kinder als früher: Laut den Vereinten Nationen liegt   und Portugal zur Welt (alle 1,3 Kinder pro Frau).
          die Fertilitätsrate im internationalen Durchschnitt aktuell bei
          2,4 Kindern pro Frau. Damit hat sich die durchschnittliche   KINDERZAHL ABHÄNGIG VOM BILDUNGSGRAD
          Kinderzahl pro Frau seit den 1960er-Jahren mehr als halbiert.   Wie hoch die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau ist,
          Sie lag damals noch bei fünf Kindern pro Frau. Das niedrigs-  hängt Studien zufolge vor allem mit dem Bildungsstand der
          te Geburtenniveau weisen Europa (1,6 Kinder pro Frau) und   weiblichen Bevölkerung im fortpflanzungsfähigen Alter zu-
          Nordamerika (1,8 Kinder pro Frau) auf.              sammen. „Bildung geht mit mehr Chancen und Möglichkei-
                                                              ten einher und erlaubt ein selbstbestimmteres Leben“, heisst
          GEBURTENNIVEAU IN AFRIKA AM HÖCHSTEN                es im Bericht „Globale Bevölkerungsentwicklung“. In vielen
          In Afrika ist die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau mit 4,4   Ländern haben Frauen keine oder nur sehr geringe Mitspra-
          am höchsten - doch auch hier lag sie Mitte der 1960er-Jahre   cherechte bei der Familienplanung. Kinderreichtum wird oft
          noch bei 6,7. Besonders hoch ist das Fertilitätsniveau in den   noch immer als Absicherung fürs Alter gesehen. Viele Frau-
          sogenannten Subsahara-Ländern in Afrika: Spitzenreiter sind   en heiraten sehr jung und werden dann Mutter. Und vielen
          Niger (7,0 Kinder pro Frau), Somalia (6,0) und die Demokra-  Millionen Frauen fehlen schlicht bezahlbare Verhütungsmit-
          tische Republik Kongo (6,0). Ausserhalb Afrikas erreichen das   tel, es mangelt an Aufklärung und einer guten Gesundheits-
                                                              versorgung.



































 WELTBEVÖLKERUNG


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