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KULTUR
Lenzburg realisiert. Der Namensgeber des Projekts Gebäudes direkt am Bahnhof war die Zeit der zu-
ist Philipp Albert Stapfer. Er lebte von 1766 bis gigen Räumlichkeiten, die nur im Sommer bespielt
1840 und gilt als Gründer des Kantons Aargau. Er werden konnten, vorbei.
war ein kultur- und bildungspolitischer Visionär und
widmete sich – trotz traditionell geprägter Herkunft Die erste Ausstellung hier hiess «FAKE. Die gan-
– der Gegenwart und Zukunft. Seinen Ideen fühlte ze Wahrheit». Diese Ausstellung wirkte über die
sich das Stapferhaus verpflichtet und veranstaltete Landesgrenzen hin aus und brachte dem Haus die
in den ersten 30 Jahren Tagungen und Debatten Aufmerksamkeit des EMYA ein.
auf dem Schloss Lenzburg. Ab 1994 setzt das
Stapferhaus unter der Leitung von Hans Ulrich Mastermind
Glarner erstmals auf das Ausstellungsformat. Die Die Architektur des Neubaus ist für das Ausstel-
erste Ausstellung «Anne Frank und wir» machte lungskonzept des Stapferauses massgeschneidert.
sogleich schweizweit von sich reden. Ab 2002 bis Das Haus bietet rund 1400 Quadratmeter Fläche,
2018 baute das Stapferhaus seine Erlebniswelten Treppen und Wände können verschoben, Böden
zu Gegenwartsfragen im Zeughaus Lenzburg auf, geöffnet, Fassade und Vorplatz bearbeitet und
während die Büros weiterhin im Schloss unterge- gestaltet werden. Mastermind vieler Stapfehaus-
bracht waren. Produktionen und auch des Neubaukonzeptes ist
Sybille Lichtensteiger. Sie ist seit 2002 Künstleri-
Im Jahr 2018 begann eine neue Zeitrechnung für sche Leiterin und zugleich auch Gesamtleiterin des
das Stapferhaus. Mit der Einweihung des neuen Stapferhauses. Ihre Leidenschaft fürs Stapferhaus
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