Page 24 - Relief-Stressprävention-Auszug
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6. Die Tools in der praktischen Anwendung
Die Anwendung der Tools und Methoden zur Stressprävention ist auf mehreren Ebenen möglich.
Stressprävention durch emotional stabile Führungskräfte
Eine Einzelperson – ob Führungskraft oder Mitarbeiter –, die mit ihrem Stress konstruktiv umgeht, weil sie ihre Emotionen einschätzen und regulieren kann, hat stets den Vorteil, ihr Selbstmanagement und ihre Selbstführung zu optimieren. Bei der Führungskraft gilt zudem: Sie ist in der Lage, Teammitglieder und Mitarbeiter zu unterstützen, profes- sionell mit Stress umzugehen. Bei Mitarbeitern gilt gleichfalls: Wer mit seinem Stress umgehen kann, ist zu besseren Leistungen in der Lage. Und wenn die Mitglieder einer Organisation und eines Unternehmens allesamt eine hohe Stresspräventionskompetenz aufweisen, profitiert davon auch die Gesamtunternehmung.
Die positiven Auswirkungen der Stressprävention betreffen so gut wie immer die Einzelpersonen, die Teams und das Unternehmen insgesamt.
Aufbauend auf den fünf Bereichen der emotionalen Intelligenz und mithilfe von RELIEF kann sich eine Führungskraft zu einer emotional stabilen Führungspersönlichkeit entwickeln. Nehmen wir beispielhaft eine Führungskraft namens Erwin Müller. Durch Selbstreflexion und die Unterstützung eines Coachs weiß Müller, welche Emotionen ihn an der Ausübung seiner Arbeit hindern. Er kennt die negative Bedeutung seiner zuweilen düsteren Lebenseinstellung. RELIEF hat ihm gezeigt, dass er allzu oft private Probleme »mit zur Arbeit« nimmt. Er kennt nun seine individuellen stressfördernden Denk-, Fühl- und Verhaltens- muster und setzt an den entsprechenden Aspekten an, um diese Mus- ter zu bekämpfen, berufliche Belastungen zu reduzieren und Sinnhaf- tigkeit aufzubauen. Der Coach unterstützt ihn dabei.
Emotional intelligente und stressresistente Führungskräfte sind in der Lage, sowohl ihre eigenen Emotionen als auch die ihrer Mitarbeiter zu erkennen, zu verstehen und zu managen. Sie sprechen die Gefühle ihrer Mitarbeiter an und bringen sie dazu, ihr Bestes zu geben.
520 FRANK M. SCHEELEN
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