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UMFRAGE FAHRER KOMMEN ZU WORT
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Frieden und Parkplätze
Traditionell befragen wir für die erste TRUCKER-Ausgabe im neuen Jahr
Fahrer nach ihren persönlichen Wünschen und Zielen. Das Fazit für 2016:
Bei den meisten Fahrern ist jede Menge Optimismus mit an Bord.
as Jahr 2015 wird als eines in schen vor Terror, Diktatur – und
„Für mich war 2015 das reinste die Geschichte eingehen, in auch vor der Perspektivlosigkeit in
Schicksalsjahr. Durch eine Ddem vor allem Deutschland ihren Heimatländern.
lebensgefährliche Erkrankung, wirtschaftlich einen Aufwärtstrend
die ich zum Glück überstanden erlebte wie lange nicht mehr. Grie- IM GROSSEN UND GANZEN
habe, wurde mir klar, dass der chenland hingegen ist knapp am EU- SIND DIE FAHRER ZUFRIEDEN
richtige Zeitpunkt ist, die Liebe Rausschmiss vorbeigeschrammt und Diese Entwicklungen beeinflussen
meines Lebens zu heiraten. erregte die Gemüter der Resteuro- auch den Job am Lkw-Steuer – vor
Das habe ich im Sommer ge- päer durch einen Kapitalbedarf in allem die Grenzkontrollen seit dem
tan. Und dann kam der neue astronomischen Höhen. Daneben Spätsommer haben Auswirkungen
Job. Ich habe vom Linienbus hat es in der Weltpolitik mächtig ru- auf die Tourenlängen und die Ar-
auf einen Truck gewechselt. mort, was in einer neuen Art des beitszeiten und verschärfen die Si-
Beides waren die klügsten Ent- Terrorismus auch in Europa gipfelte. tuation auf den Parkplätzen. So hat
scheidungen meines Lebens. Gerade die jüngsten Ereignisse es uns nicht verwundert, dass eine
Daher wünsche ich mir für das
neue Jahr, dass alles so weiter- von Ägypten und Paris haben ein- Verbesserung der Parkplatzsituation
geht und ich mein neues Glück deutig unter Beweis gestellt, dass auf jedem Wunschzettel der Fahrer
genießen kann. Das wäre aller- wir alle längst mittendrin sind in zu finden ist. Erfreulich finden wir,
dings noch ein biss- einer Auseinandersetzung, die an dass fast alle, zu denen wir in die Ka-
„ICH WILL MEIN NEUES chen einfacher, wenn Härte und Brutalität zunimmt. In bine geklettert sind, sowohl mit dem
Job, als auch mit dem Privatleben
GLÜCK GENIESSEN.“ sich endlich etwas an wir eine Flüchtlingswelle in einer überwiegend zufrieden sind. Die
Werner Winkelmaier (46) der Parkplatzsituati- Christian Bonk (7) diesem Zusammenhang erleben Fahrer haben nicht nur gute Wün-
neuen Dimension: Allein nach
aus Mondsee, A on ändern würde. “ Deutschland flüchteten 2015 mehr sche für sich selbst, sondern auch für
© als eine Million verzweifelter Men- ihre Mitmenschen. Christian Bonk
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