Page 28 - Torries
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Mein & ich „Wenn deine Seele keinen
Sonntag hat, dann verdorrt sie“
ALBERT SCHWEITZER (deutsch-französischer T SCHWEITZER (deutsch-französischer
Arzt und Philosoph, 1875 bis 1965)
„Weihnachten können „ „Bei meiner
wir endlich mal in Ruhe
quatschen“, sagt Albert M
Mutter zu sein
Feil (27). Er genießt die
ist für mich ein
Stunden mit seiner Mutter is
Hildegard (58)
w
wichtiges Ritual“
Albert Feil (27, IT-Angestellter)
A
aus München: „Das ganze Jahr u a
über habe ich berufl
üb
über habe ich berufl ich viel um ich viel um
die Ohren. Aber die Zeit zu Weih-
d
n nachten gehört meinen Eltern. Ich
h habe keine Geschwister, deshalb
s sind Mama und Papa meine Fami-
lie. Seit sie sich 2002 haben schei-
li
d den lassen, versuche ich immer,
b
bei beiden Elternteilen zu feiern.
An Heiligabend fahre ich zu mei-
A
n ner Mutter nach Bad Aibling.
D
Dann sitzen wir zusammen und
r
reden über die Dinge, die so das
Jahr über passiert sind. Wir es-
J
sen zusammen und beschenken
u
uns. Mit meiner Mutter zusam-
Wir men zu sein ist für mich ein
wichtiges Ritual, auf das ich nie
verzichten möchte. Ich habe
zwar eine Freundin, aber Heilig-
feiern abend ist für meine Familie re-
serviert.“
Weihnachten verbringt
Yasmina
Rezgui
die Feier-
NIE ohne tage mit
Mama
Sibylle
(61)
unsere
Mutter
VO N KE R S T IN Q U ASSO W SK Y
Für Angelique Reinke (22, r.) und
ihre Schwester Feliza (18) gehört ihre
Mutter Franziska (45) zu Weihnachten
wie das selbstgebastelte Gesteck
„Ich musste einmal Sie denkt, wie soll sie
Weihnachten ohne
Mama verbringen. „Für Mama bin ich
Da habe ich geweint!“ auch mit 32 Jahren das alles nur schaffen?
noch das Kind!“
Angelique Reinke ligabend ohne sie Weihnachten ist die ganze Familie zusammen: auch wenn ich längst Z, MICHAEL HÜBNER, HENNING SCHEFFEN
(22, Studentin) aus verbringen, da war Sylvia Schulze mit Mutter Christa (75) auf dem Sofa, ihr Vater Siegfried (76, Yasmina Rezgui Familie gibt mir das
Berlin. Sie erzählt: ich 19 und als Au- v. l. n. r.), Ehemann Ralf (51), Sohn Julian (23) und dessen Freundin Saskia (21) (32, Dolmetscherin) Gefühl, sicher zu Wir denken, ganz entspannt.
„Weihnachten ohne pair in Amerika. aus Düsseldorf: „Für sein. Für meine
meine Mutter ist für Das war total mich gibt es kein Mutter bin ich im-
mich unvorstellbar, schlimm! Wir haben „Ich feiere seit 52 Jahren Ichfeiereseiitt5522JJahhren Fest ohne meine mer noch das ‚Kind‘,
denn es ist für mich zwar geskypt, aber Weihnachten mit meiner Mutter“ Familie! Die ist mir
wirklich das Fest sie hat mir total heilig – besonders erwachsen bin und
der Liebe. Meine gefehlt. Ich war su- Mama! Wir haben allein lebe. Heilig- Jeden Tag warten Herausforderungen auf uns. Dabei spielt die Entstehung von Stress eine zentrale
Mutter ist mit der per traurig und ha- Sylvia Schulze (52, nachtsbaum. Vor allem nicht infrage. Auch eine sehr gute abend ver bringen Rolle. Positiv erlebt macht Stress zufriedener, doch negativer Stress kann schaden. Wichtig ist, wie
wichtigste Mensch be geweint. Da habe Hausfrau) aus Berlin zu meiner Mutter habe nicht obwohl ich schon Beziehung zueinan- wir bei mir, kochen
in meinem Leben. ich mir geschworen, mit Mutter Christa ich einen sehr guten selbst eine Familie der und sehen uns zusammen – natür- man damit umgeht. Die BARMER unterstützt Sie mit Kursen zu Qi Gong, Yoga, autogenem Training
Sie unterstützt nie wieder ohne (75). Sylvia erzählt: Draht. Ich bin ihr sehr habe. Wir feiern bei jeden Tag. Ich brau- lich mein Lieblings-
mich, wo sie nur Mama zu feiern. „Ich bin 52 Jahre alt dankbar, dass sie uns und essen Würst- che Menschen um gericht Kartof elbrei, ericht Kartof elbrei, of FOTOS: QUIRIN LEPPERT, CHRISTIAN SPREIT und progressiver Muskelentspannung. Das is
kann. Deshalb feiere Das mache ich und habe jedes einzel- immer für mich da chen und Kart mich herum, denen Rotkohl, Würstchen.
chen und Kartof el-of el-of
ich mit ihr, weil ich auch, selbst wenn ne Jahr Weihnachten war und ist. Ohne salat. Das ist bei uns ich vertrauen kann. Die restlichen Jetzt mehr erfahren unter www.barmer.de/balance
ihr zeigen will, wie ich irgendwann mit meinen Eltern meine Mutter die Tradition. Die wird Und auf sie kann ich Feiertage sind wir
lieb ich sie habe. Ich selbst eine Familie gefeiert. Sie gehören Feiertage zu verbrin- auch an unsere Söhne mich hundertpro- beim Rest der
musste einmal Hei- haben werde.“ dazu wie der Weih- gen kommt für mich weitergegeben.“ zentig verlassen. Familie.“
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