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Zurück aus Italien: Die Walddörfer Kantorei bei ihrem letzten Auslandsauftritt in der Basilika von Varese.
FOTO: WALDDÖRFER KANTOREI
WALDDÖRFER KANTOREI
Bachs Johannes-Passion
Am 27. Februar am Rockenhof
Zur Passionszeit wid-
met sich die Walddör- fer Kantorei einem der be- deutendsten Werke geistli- cher Musik: der Johannes- Passion von Johann Sebasti- an Bach (1685-1750). Bei dem Konzert am Samstag, 27. Feb- ruar, 20 Uhr, in der Volksdor- fer Rockenhof-Kirche wird der Chor vom Ahrensburger Kam- merorchester begleitet. Die So- listen sind Merle Gröning (Sop- ran), Stephanie Klein (Alt), Mi- chael Connaire (Tenor), Wolf- gang Treutler (Bass, Christus- Worte), Konstantin Heintel (Bass-Arien). Das Continuo spielt der Kantor der Kirchen- gemeinde Volksdorf, Timo Rin- ke. Die Leitung hat Christoph Schönherr, der Gründer der Walddörfer Kantorei. Der Vor- verkauf startet Anfang Februar in der Volksdorfer Buchhand- lung Ida von Behr, Im Alten Dorfe 31.
Das anderthalbstündige Orato- rium für vierstimmigen Chor, fünf Gesangssolisten und Or-
chester erzählt die Gefangen- nahme und Kreuzigung Jesu. Der Text stammt überwiegend aus dem Johannes-Evangelium im Neuen Testament. Bach hat sein bis dahin umfangreichs- tes Werk binnen sechs Wochen während der kantatenfreien Fastenzeit 1924 komponiert, ein Jahr nach seiner Berufung zum Thomaskantor in Leip- zig. Uraufgeführt wurde es im nachmittäglichen Vespergot- tesdienst am Karfreitag in der Leipziger Thomaskirche.
Zentrales Werk der Vokalmusik
Bach erzählt die Passions- geschichte nach Johannes mit größter Dramatik, anders als später in seiner Matthäus-Pas- sion (1727). „Es ist eines der zentralen Werke der Vokalmu- sik überhaupt“, sagt Chorlei- ter Christoph Schönherr. Die Bachschen Passionen haben „das Oratorienscha en späte- rer Komponisten wie etwa Men- delssohn deutlich beein usst“.
Bach rückt in der Johannes- Passion neben der Person Jesu, die hier gefasst und ein wenig entrückt dargestellt wird, auch andere Figuren in den Vorder- grund: die Verzwei ung von Petrus etwa, nachdem dieser das Bekenntnis zu Jesus verwei- gert. Inhaltlich und musikalisch am dramatischsten sind die Di- aloge im Zuge der Verurteilung Jesu zum Tod am Kreuz. „Es fas- ziniert mich, wie es Bach kom- positorisch gelingt, den emotio- nal hochaufgeladenen Kon ikt zwischen dem jüdischen Volk und Pilatus auch in seiner psy- chologischen Dimension darzu- stellen“, sagt Schönherr.
Eine große Herausforderung für den Chor „sind die blitz- schnellen Wechsel zwischen so- listischen Parts und den Turba- Chören“. Der Chor müsse sehr schnell auf den Evangelisten re- agieren und für Einwürfe, die oft nur Sekunden dauern, so- fort die Anschlusstöne und das Tempo haben, erläutert der Chorleiter. Viele Passagen der
Johannes-Passion gelten in der Musikgeschichte als prägend für die Umsetzung sprachlicher Inhalte in musikalische Klänge.
Fortsetzung erfolgreicher Zusammenarbeit
Die Walddörfer Kantorei und das Ahrensburger Kammeror- chester setzen mit diesem Kon- zert ihre erfolgreiche Zusam- menarbeit fort. Erst im ver- gangenen Herbst haben beide auf ihrer gemeinsamen Kon- zertreise nach Italien ein Schu- bert-Programm dargeboten, mit Au ührungen im Mailän- der Dom und der Basilika von Varese.
7HabenSieLust,mitzusin- gen? Die Walddörfer Kantorei probt jeden Dienstag im großen Musikraum des Walddörfer- Gymnasiums, Im Allhorn 45, in Hamburg-Volksdorf.
7 Sprechen Sie uns an oder be- suchen Sie uns im Internet unter „www.walddoerfer-kantorei.de“.
28 VolksdorferZeitung Februar 2016