Page 114 - Partaitagsbroschüre
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 Die Christdemokraten für das Leben
Vorsitzende: Cornelia Kaminski
Uns bewegt der Auftrag des CDU-Grundsatzprogramms: „Mit den hohen Abtreibungszahlen, die sich auch aus Spätabtreibungen er- geben, finden wir uns nicht ab. Wir müssen Frauen und Männern dabei helfen, sich für das Leben zu entscheiden.“ Auch Bioethik und Sterbehilfe/Euthanasie sind wichtige Themen unserer Arbeit. In all diesen Bereichen gab es für die CDL Hessen im vergangenen Jahr einiges zu tun.
Seit die Gießener Ärztin Kristina Hänel wegen unerlaubter Wer- bung für Abtreibung rechtskräftig verurteilt wurde, sind die Straf- rechtsparagrafen, die den rechtlichen Rahmen für Abtreibungen festlegen, wieder in der Diskussion. Die CDL Hessen hat sich hier auf vielfältige Weise für den Erhalt des Werbeverbots für Abtrei-
bungen stark gemacht: durch Anschreiben an die Bundestagsabgeordneten und Information der Bevölkerung dazu, warum für die vorgeburtliche Tötung von Kindern keine Werbung gemacht werden darf. Auch der deutliche Protest gegen die Preisverleihung des „Marburger Leuchtfeuers“ an Kristina Hänel für ihren Einsatz gegen dieses Werbever- bot gehörte zu den Initiativen der CDL im vergangenen Jahr.
Während einerseits Frauen eine ungewollte Schwangerschaft unbedingt beenden wollen, wächst andererseits die Gruppe der Menschen, die ungewollt kinderlos bleiben. Die moderne Fortpflanzungsmedizin bietet mittlerweile zahl- reiche Möglichkeiten, Menschen zu Kindern zu verhelfen, die dies allein nicht können. Konrad-Adenauer-Stiftung und Leopoldina haben ein Diskussionspapier hierzu vorgelegt, mit dem die CDL Hessen sich ebenfalls kritisch aus- einandergesetzt hat: Leihmutterschaft und Eizellspende sind nur zwei der Themenbereiche, die hierbei von der CDL Hessen in einem Positionspapier kritisch hinterfragt wurden. Hier werden weitere Gespräche auch mit dem Bundes- gesundheitsminister folgen müssen. In unmittelbarem Zusammenhang mit diesen Themen stand auch die von der CDL Hessen organisierte große Vortragsveranstaltung in Fulda: unter dem Thema „Mensch 2.0 – Homo Perfectus?“ setzte sich Prof. Paul Cullen im voll besetzten Saal des Kanzlerpalais mit dem Transhumanismus auseinander – einer Ideologie, die mittels moderner Fortpflanzungstechniken, Gentechnologie und Robotik dahin strebt, den Menschen möglichst unsterblich, wenigstens aber perfekt zu machen.
Eine weitere wichtige bioethische Frage beschäftigte uns mit dem Gesetzentwurf zu einer Neuregelung der Organspende, der die sogenannte „doppelte Widerspruchslösung“ vorsah. Auch hier sahen die Christdemoraten für das Leben sich gefordert: Informa- tion der Bevölkerung und Abgeordneten über die Implikationen eines solchen Gesetzes durch Kommentare in Tageszeitungen, Gespräche mit Abgeordneten und eine groß angelegte Postkarte- naktion bildeten hier den Arbeitsschwerpunkt.
Angesichts fortgesetzter Bemühungen anderer Parteien, den Schutz des ungeborenen Lebens aufzuweichen, bleibt für die CDL Hessen auch in Zukunft viel zu tun.



























































































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