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Harun Yahya
(Wissenschaft und Utopie) ist, welche sich die Verteidigung des Materialismus zum Ziel gesetzt hat. Sowohl in seinen
Beiträgen in Bilim ve Ütopya, als auch in den Foren, an denen er teilnahm, präsentierte er das Buch Der Evoluti-
onsschwindel als die erstrangige “Bedrohung” des Materialismus. Was Pekünlü mehr beunruhigte als die Kapitel, in
denen der Darwinismus widerlegt wird, war der Teil, den Sie gerade lesen. Seine Leser und (eine Handvoll) Zuhörer
beschwor Pekünlü: “... lassen Sie sich nicht von der Indoktrination des Idealismus mitreißen, und be-
wahren Sie Ihren Glauben an den Materialismus!”, wobei er auf Vladimir I. Lenin ver-
wies, den Anführer der blutigen kommunistischen Revolution in Russland. Er
empfahl jedermann, Lenins antiquiertes Buch Materialismus und Kritik des Im-
perialismus zu lesen, und alles, was Pekünlü tat, war Lenins Ratschläge zu
wiederholen, indem er sagte: “... denken Sie gar nicht erst über diese Dinge
nach, denn sonst werden Sie die Richtung des Materialismus verlieren und von
der Religion mitgerissen werden.” In einem Artikel in der obig erwähnten
Zeitschrift zitierte er die folgenden Zeilen von Lenin:
Sobald wir die objektive Realität verneinen, die uns durch die Sinnes-
wahrnehmung gegeben ist, haben wir jegliche Waffe gegen den Fideis-
mus verloren, denn dabei sind wir auf den Agnostizismus oder
Subjektivismus abgesunken – und das ist alles was der Fideismus erfor-
dert. Wenn auch nur eine Klaue im Netz verstrickt ist, ist der Vogel verlo-
ren. Und unsere Machisten haben sich allesamt im Idealismus verstrickt,
d.h. in einem verdünnten, feinen Fideismus. Sie wurden in dem Augenblick
verstrickt, als sie “Sinneswahrnehmung” nicht als ein Bild der äußeren Welt
annahmen, sondern als ein spezielles “Element”. Es ist niemandes Wahrneh-
mung, niemandes Geist, niemandes Seele, niemandes Willen. 203
Diese Worte zeigen überaus deutlich, dass die Tatsache, die Lenin mit großer Be-
unruhigung erkannte, und aus seinem und dem Geist seiner Genossen verbannen wollte, auch
die Materialisten unserer Tage in ähnlicher Weise plagt. Pekünlü und andere Materialisten sind jedoch noch größeren
Sorgen ausgesetzt, da sie erkennen, dass diese Tatsache heute in weit erklärlicher und einleuchtender Weise vorge-
bracht wird, als dies vor 100 Jahren geschah. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte wird dieses Thema auf
derart unwiderlegbare Weise erläutert.
Die Reaktionen einiger Materialisten auf das hier erörterte Thema zeigen in der Tat, dass ihr blindes Anhängen an
den Materialismus ihre logische Denkfähigkeit in gewissem Maß beeinträchtigt hat, und sie daher weit davon ent-
fernt sind, die Angelegenheit zu verstehen. Alaeddin Senel, z.B., ein anderer Akademiker, der ebenfalls für Bilim ve
Ütopya schreibt machte eine ähnliche Mitteilung wie die Renan Pekünlüs, indem er äußerte: “Vergessen Sie den Zu-
sammenbruch des Darwinismus, die wirkliche Bedrohung liegt in dieser Sache”, und, ahnend, dass seine eigene
Philosophie jeglicher Grundlage mangelt, forderte er: “... dann beweist doch was Ihr sagt!” Weit interessanter jedoch
ist, dass die eigenen Schriften jenes Autors dessen totalen Mangel am Erfassen dieser Tatsache enthüllen, die er als ei-
ne derartige Plage empfindet.
In einem Artikel, z.B., in dem er ausschließlich dieses Thema erörtert, akzeptiert Senel, dass die Außenwelt als
Bild im Gehirn wahrgenommen wird, doch dann fährt er fort zu behaupten, dass die Bilder in zwei Kategorien fallen,
nämlich solche, die ein materielles Gegenstück besäßen, und solche die keines hätten, und dass die Bilder, die sich auf
die äußere Welt beziehen, physische Gegenstücke hätten. In Unterstützung seiner Behauptung gibt er das Beispiel des
Telefons. Zusammengefaßt sagt er etwa Folgendes aus: “Ich weiß nicht, ob die Wahrnehmungen in meinem Gehirn
Gegenstücke in der Außenwelt haben oder nicht, doch ebenso verhält es sich, wenn ich telefoniere. Wenn ich mich am
Telefon mit jemandem unterhalte, kann ich meinen Gesprächspartner nicht sehen, doch ich kann mir das Telefonat
bestätigen lassen, wenn ich ihn später in Person treffe.” 204
Damit sagt der Autor im Grunde genommen Folgendes aus: “Wenn wir Zweifel an unserer Wahrnehmung ha-
ben, können wir uns die wahrgenommene “Sache selbst” betrachten, um ihr tatsächliches Vorhandensein zu prüfen.”
Dies jedoch ist ein offensichtliches Mißverständnis, da es uns unmöglich ist, die “Sache selbst” zu erreichen; wir kön-
nen unseren Geist nicht verlassen und erkennen was “draußen” vor sich geht. Ob die Stimme im Telefon ein persön-
liches Gegenstück hat oder nicht, kann von der Person am Telefon bestätigt werden, doch diese Bestätigung ist
wiederum eine Bildgestalt, die im Geist erfahren wird.
In der Tat erfahren diese Leute die gleichen Situationen auch im Traum. Senel mag z.B. träumen, dass er telefo-
niert, und sich dann dieses Gespräch von der Person, mit der er sprach, bestätigen lässt. Oder Pekünlü mag in einem
Adnan Oktar 785