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 28 • HYPOTHEKARBANK LENZBURG ASSET MANAGER • NR. 11/2019
 CEO DER DIGITALSTEN BANK DER SCHWEIZ IST EINE POWERFRAU
Marianne Wildi ist 1984 bei der Hypothekarbank Lenzburg (HBL) als Programmiererin eingestiegen und hat auf Ihrem Weg zum CEO die Regionalbank neu geformt. Heute gehört die Bank mit ihrer Open-API-Architektur zu den fortschrittlichsten und fintech- affinsten Banken der Schweiz und hat diverse Auszeichnungen wie «die digitalste Bank der Schweiz», den «EURO FINANCE TECH Award» oder erst kürzlich den Finance-IT Innovation Award 2019 für das Finstar Open Banking Ecosystem erhalten.
Interview von Roger Fromm mit Marianne Wildi, CEO der Hypothekarbank Lenzburg
Sie sind Gründungsmitglied von Swiss Fintech Inno- vation, der Swiss Blockchain Federation, sind Vor- standsmitglied der Economiesuisse, Vizepräsidentin beim Verband Schweizerischer Regionalbanken und im Verwaltungsrat der Schweizerischen Bankierver- einigung. Sie engagieren sich für die wirtschaftliche Weiterentwicklung im Kanton Aargau, regulatorische Themen sowie die Digitalisierung des Schweizer Finanzplatzes. Ich stelle fest, Sie sind eine unglaub- lich engagierte Frau. Wie bringen Sie das alles unter einem Hut? Was treibt Sie an?
Ich liebe meinen Beruf und habe eine gesunde Neugierde allem Neuen gegenüber. Als ehemalige Programmiererin speziell für technische Innovationen. Und hier spielt sich gerade im Bankenbereich Entscheidendes ab: Blockchain, Fintech, Open Banking – das alles sind im Grund tech- nische Entwicklungen, in denen ich als Bankchefin für meine Bank, aber auch für den Bankenplatz Schweiz ein grosses Potenzial erkenne. Mein technischer Hintergrund hilft mir, mich als Botschafterin einer neuen Bankenkultur in der Schweiz zu engagieren. Zudem liebe ich den Kon- takt und den Austausch mit Menschen, ich bin ein offener und zugänglicher Mensch, was mir bei der Bewältigung der Aufgaben im Rahmen meiner vielfältigen Mandate sehr entgegenkommt.
Die HBL beschäftigt sich mit diversen Fintech-Themen. Vom virtuellen Geldautomaten über Crypto / Blockchain bis zur Öffnung des Kernbankensystem via Finstar.
Welche Opportunitäten haben sich aus Finstar eröff- net? Welche Themen bedeuten für die HBL die grösste Weiterentwicklung und warum?
Neu ist die Kultur des Open Bankings. Sie bezeichnet die Weiterentwicklung des klassischen Bankings zu einem offenen, digitalen Ökosystem, in dem Banken mit externen Drittanbietern zusammenarbeiten. Eines unserer Leucht- turmprojekte in dieser Hinsicht ist die Kooperation mit neon. Das Zürcher Fintech-Unternehmen neon Switzerland nutzt das Kernbankensystem Finstar von der HBL für sein mobiles Produktangebot. Ich habe es ausprobiert und bin begeistert, dass wir eine super Alternative zu Revolut und N26 haben, die aus der Schweiz kommt. Ich bin mir sicher, dass die HBL mit dieser Kooperation bei der Neukunden- gewinnung viel Erfolg haben wird. Dieser Markt wird hart umkämpft, neon steht im Wettbewerb zu Revolut oder N26.
Es werden immer mehr innovative, neue Anbieter auf den Markt kommen, welche ihre Dienstleistung aus dem Aus- land erbringen und die Karten auch in der Schweiz neu verteilen.
Welche Themen sind bei HBL neu? Welche Rolle wer- den globale FinTech-Lösungen aus dem Ausland auf die Schweiz und den Finanzplatz haben? Techgiganten Apple und Google spielen in einer Liga für sich. G Pay, das gerade lanciert wird, ist da nur die letzte Etappe in einer Entwicklung, die sicher noch einige weitere Innovationen mit sich bringen wird. Wird Twint diesen Ent- wicklungen standhalten können?
























































































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