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Deutsche Marine
gung der aktuellen Herausforderungen. Um die Einsatzbereitschaft auch in der Pandemie zu gewährleisten und der Gefahr einer Ausbreitung des Virus innerhalb der Marine entgegenzuwir- ken, wurden mit frühzeitiger Bereitstel- lung von Informationen und Empfehlun- gen auf allen Ebenen Handlungskorri- dore für die jeweiligen Vorgesetzten vor Ort geschaffen. Auf diese Weise konnte
noch einmal verschärft. Hier wirken sich vor allem die Quarantäne vor und nach Einsatzteilnahmen und die vielfach feh- lende Möglichkeit zum Landgang wäh- rend der Hafenaufenthalte im Einsatz- zeitraum selbst nachteilig aus.
Im internationalen Umfeld konnten trotz widriger Rahmenbedingungen zahlrei- che relevante Vorhaben, Übungen und Manöverteilnahmen realisiert werden.
in der Zusammenarbeit beider Mari- nen setzen. Darüber hinaus ist auch die gemeinsame Beschaffung und Nutzung des Seezielflugkörpers Naval Strike Mis- sile (NSM) vereinbart.
Aufgrund der Auswirkungen der Pande- mie war es im zurückliegenden Jahr ent- gegen der ursprünglichen Planung nicht möglich, ein Schiff in den Indopazifik zu entsenden – dieses Vorhaben soll daher im Jahr 2021 realisiert werden. Neben der Vertiefung internationaler Koope- ration und Partnerschaft im Asiatischen und Ozeanischen Raum sind auch zahl- reiche Erprobungen zum Betrieb und zur logistischen Unterstützung von Ein- heiten über längere Zeiträume fernab der Heimat geplant. Gleichzeitig zeigt die Marine mit der Entsendung eines Schiffes in diese Seegebiete auch sicht- bare Präsenz in den für deutsche und europäische Sicherheitsinteressen wich- tigen Regionen.
Insgesamt betrachtet war das Jahr 2020 in vielerlei Hinsicht besonders und in Teilen auch äußerst herausfordernd. Dennoch konnte die Deutsche Marine ihre Ziele überwiegend erreichen und wichtige Weichen für die Zukunft stel- len. Dies war nicht zuletzt deswegen möglich, weil wir uns neben der har- ten Arbeit unserer Männer und Frauen auch immer durchweg auf die breite Unterstützung der Marine durch Poli- tik, Wirtschaft, Bevölkerung und ehe- malige Marineangehörige verlassen konnten und auch künftig darauf hof- fen dürfen.
Ich selbst werde die Führung der Deut- schen Marine Ende des ersten Quartals 2021 an meinen Nachfolger übergeben. Nach mehr als sechs Jahren in der Funk- tion als Inspekteur und knapp 45 Jahren im Dienst unseres Landes verlasse ich die Brücke und beginne einen neuen LebensabschnittimRuhestand.
Für die erfahrene Unterstützung in den zurückliegenden Jahren bedanke ich mich ganz herzlich und wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft. Bleiben Sie gesund!
Ihr
Andreas Krause Vizeadmiral
Der Sea Lion hob im Dezember 2016 erstmals ab
in den verschiedenen Dienststellen der Marine situativ angepasst auf die jewei- lige Lage vor Ort reagiert werden. Nicht zuletzt dank dieser Auftragstak- tik hat die Marine den Spagat zwischen Gesundheitsschutz und Sicherstel- lung der Einsatzbereitschaft – trotz der zusätzlichen Belastung durch die Auf- stellung von temporären Führungs- und Durchführungselementen aus den bestehenden Strukturen heraus – bis- her gut bewältigt.
Neben der Entsendung von Einheiten indieStändigenEinsatzverbändeder Nato waren die Seestreitkräfte in der Operation Sea Guardian, im UN-Einsatz UNIFIL und in den EU-Operationen Irini im Mittelmeer und Atalanta am Horn von Afrika aktiv. Darüber hinaus betei- ligte sich die Deutsche Marine auch wei- terhin in der Führungsrolle bei der Nato- Mission in der Ägäis sowie mit dem Kom- mando Spezialkräfte der Marine an der Ausbildungsunterstützung im Rahmen der Mission Gazelle im Niger. Gleichzeitig hat sich jedoch die ohne- hin hohe Belastung für das Personal durch die Auswirkungen der Pandemie
Ein weiteres sichtbares Zeichen für die vertrauensvolle und vertiefte internati- onale Zusammenarbeit stellen neben diesen multinationalen Vorhaben auch die gemeinsamen Projekte mit unseren Europäischen Partnern dar.
Die erfolgreiche Beteiligung des See- bataillons an der Nato Response Force 2020 in Form einer gemeinsamen Amphibious Task Group mit den Nie- derlanden stellt einen Meilenstein in der deutsch-niederländischen Marine- kooperation dar und ist Beweis für die hervorragende Zusammenarbeit im Bereich der Marineinfanterie. In der ers- ten Jahreshälfte 2020 stellte die Deut- sche Marine zudem mit dem Tender doNau das Flaggschiff für einen Nor- wegischen Stab bei der Führung der SNMCMG 1. Die strategische Koope- ration mit der norwegischen Marine bei der gemeinsamen Beschaffung von neuen U-Booten der Klasse 212CD sowie der angestrebten Zusammenar- beit bei Ausbildung, Übungen, Bewirt- schaftung von Ersatzteilen, Instandhal- tung und dem Life-Cycle-Management dieser Einheiten wird neue Maßstäbe
10 Leinen los! 1-2/2021
Foto: Peter Straub


































































































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