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Deutsche Marine
Bestes Ohr der Flotte: Das Wehrforschungsschiff planet hat sein tiefenvariables, niederfrequentes Schleppsonar ausgebracht. In der Norwegischen Rinne konnte die Task Group die Leistungsfähigkeit speziell dieses Sensors optimal nutzen
dert heutzutage den Verbund mehrerer Seekriegsmittel. Fregatten mit tiefenva- riablem Schleppsonar, eigene U-Boote, die in der jeweils idealen Wassertiefe mit niederfrequenter Ortung hohe Reichwei- ten erzielen, Flugzeuge, die mit ihren Sensoren und Waffen große Seeräume überwachen können und Hubschrauber, die mit Tauchsonar und Torpedos eine schnelle Schwerpunktbildung gewähr- leisten. Dabei tragen alle Einheiten zu einem umfassenden dreidimensiona- len Lagebild bei.
Vor diesem Hintergrund wurden im Übungsverband zehn komplexe mehr- stündige Einzelübungen absolviert. Zusätzlich gab es eine Reihe von Erpro- bungen von U-Jagdtechniken. Zum ers- ten Mal seit fast 20 Jahren setzten Hub- schrauber und Flugzeug Übungstorpedos gegen ein eigenes U-Boot ein, das sich – im Gegensatz zu den damaligen Übun- gen – taktisch frei bewegen konnte. Dabei wurde eine Reihe von wertvollen Erkennt- nissen gewonnen. Der Einsatz des sehr leistungsfähigen tiefenvariablen Schlepp- sonars geschah auch bereits in Hinblick auf die Ausrüstung des neuen Mehrzweck- kampfschiffs 180, das modular mit einem entsprechenden Gerät ausgestattet wer- den soll. Die Manövererfahrungen sol- len einer näheren Spezifizierung dienen. Insgesamt betrachtet hat die Übung die Marine einen Schritt weitergebracht. So ist zu hoffen, dass aus der „Vision 2020“ wie- der eine real vorhandene Fähigkeit in der Deutschen Marine wird. 7
So fand vom 6. bis 16. Oktober im Ska- gerrak das Manöver „Vision 2020“ statt, in dem die Marine intensiv die Jagd auf Unterseeboote geübt und neue Techni- ken und Taktiken der ASW erprobt hat. Daran beteiligt waren die Fregatten mecKleNBurg-VorpommerN und lüBecK, sowie zwei Bordhubschrauber Sea Lynx mk88a, das Wehrforschungsschiff plaNet mit einem tiefenvariablen, niederfrequen- ten Schleppsonar sowie zeitweise ein See- fernaufklärer P-3C Orion aus dem Marine- fliegerstützpunkt Nordholz. Das U-Boot
U 33 diente den U-Jagdeinheiten als „Gegner“. Als Unterstützungseinheit fun- gierte der Bergungsschlepper fehmarN. Den Verband führte der Kommandeur des Trossgeschwaders, Fregattenkapi- tän Thorsten Geldmacher, mit seinem Stab von Bord der mecKleNBurg-Vor- pommerN, zusätzlich waren U-Jagdexper- ten von weiteren Fregatten im Verband eingeschifft. Geldmacher betonte, dass „Vision 2020“ das Hochwertvorhaben der Deutschen Marine in diesem Jahr darstellte. Eine erfolgreiche ASW erfor-
Die Fregatte MecklenBurg-VOrpOMMern war
für Vision 2020 Flaggschiff der Task Group
und Führungsplattform für den Anti-Submarine Warfare Commander an Bord
18 Leinen los! 1-2/2021
Foto: Bundeswehr/Christian Galski
Foto: Bundeswehr/Christian Galski


































































































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