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Ciencia. Aber für den eigentlichen Fahr- betrieb zeichnet die spanische Marine Armada Española verantwortlich. Neben ihrem Einsatz als Forschungs- schiff fungiert das Schiff als Versorger für die spanischen Forschungsstationen in der Antarktis. Zum einen betreibt man zwischen November und März die Base Antártica Española Juan Carlos Primero auf der Hurd-Halbinsel der Livingston- Insel südsüdwestlich der bulgarischen St.-Kliment-Ohridski-Station auf den Süd- lichen Shetlandinseln. Zum anderen liegt 20 km davon entfernt die Gabriel-de-Cas- tilla-Station auf Deception Island.
In den Jahren 2003 bis 2004 wurde das Forschungsschiff umfassend moderni- siert. Seitdem verfügt es über elf verschie-
dene Laborräume mit einer Gesamtfläche von 345 m2 auf dem Hauptdeck bzw. auf tiefer gelegenen Decks. Auch die Quali- tät der Kabinen wurde deutlich erhöht; die maximale Reisedauer des Schiffes beträgt 120 Tage. Mit ihrem leuchtend orange- nen Rumpf und den schneeweißen Auf- bauten ist das Schiff schon von weitem gut zu sehen. Als „spanische Sonne im ewigen Eis“ hat sich die hesPéRides des- halb ebenso einen Namen gemacht wie bei der schwierigen Rettungsaktion für die während einer Antarktis-Kreuzfahrt havarierte ocean nova im Februar 2009. Nachdem das Expeditions-Kreuzfahrt- schiff auf Grund gelaufen war, mussten bei grober See, Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt, Windstärke 10
Mensch.Schifffahrt.Meer.
Aus der Seilbahn fotografiert: BIO hESpéridES im Juni 2022 in Barcelona
mit haushohen Wellen und fliegender Gischt 68 Personen mit Schlauchbooten geborgen werden. Die Passagiere wur- den von der MS cliPPeR adventuReR auf- genommen, einem weiteren Expeditions- Kreuzfahrtschiff.
2010 wurde die hesPéRides durch die Wiederholung der 1789–1794 von Alessandro Malaspina und José de Bustamante y Guerra durchgeführ- ten Malaspina-Expedition berühmt. Die beiden hatten auf ihrer fünf Jahre dauernden und von der spanischen Regierung finanzierten Weltumseg- lung wissenschaftliche Grundlagenar- beiten verfolgt. Ähnlich ihren Vorbil- dern James Cook und Jean-François de Galaup Comte de La Pérouse segel- ten sie bewusst in unbekannte Gestade, und die mitfahrenden Wissenschaftler und Forscher gewannen eindrucksvolle Erkenntnisse. Weil Malaspinas kurz nach dem Ende der Expedition wegen Hoch- verrats verhaftet wurde, konfiszierte man einen großen Teil der wissenschaftlichen Mitbringsel und Dokumentationen, die erst im Laufe des späten 19. Jahrhunderts schrittweise zugänglich gemacht wur- den. Bei der Malaspina-Expedition 2010 hingegen sollte im Rahmen einer Welt- reise ein interdisziplinäres Forschungs- projekt durchgeführt werden mit dem Ziel, Auswirkungen des globalen Klima- wandels auf die biologische Vielfalt der Ozeane zu untersuchen. 7
Peter Neumann, ... wir kommen 2023, Maximilian Verlag, ISBN 978-3-7822-1511-4, , € 27,95
Für den beliebten Kalender mit Motiven aus dem nie lang- weiligen Alltag der Seenotretter hat Peter Neumann aus seinem aktuellen Schaf-
fen 13 außergewöhnli-
che Motive ausgewählt. Sie spiegeln die Anfor- derungen an Mensch und Technik im modernen Seenotrettungsdienst im Verlauf der Jahreszei- ten realistisch wider und zeigen die unterschied- lichen Facetten an Bord und auf See. Der renom- mierte Fotograf begleitet die Besatzungen schon seit mehreren Jahrzehn- ten und hält ihre Arbeit mit der Kamera fest. Auf
diese Weise macht er den bewundernswerten und uner- müdlichen Einsatz der Seenotretter erlebbar.
Die gesamte Arbeit der DGzRS wird nach wie vor ausschließlich durch frei- willige Zuwendungen finanziert. Im Verkaufs- preis jedes Wandkalen- ders ist eine Spende in Höhe von 3 Euro enthal- ten. Der neue Kalender für 2023 ist im Seenotret- ter-Shop unter www.see- notretter-shop.de, im Buchhandel oder direkt bei Koehler im Maximi- lian-Verlag unter www. koehler-mittler-shop.de zu beziehen. ws
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