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Mensch.Schifffahrt.Meer.
Kurs Zihlkanal heißt es dann, hinaus auf den Neuchâteler See. Sein südöstliches Ufer sieht man nicht, und man kommt sich vor wie auf hoher See. Auch beim Anblick der gepflegten seetauglichen Linienschiffe, deren Typhonbässe vor der Hafeneinfahrt der größten Stadt der Region dröhnen, die von 1707 bis 1848 sogar preußisch sowie ein Kanton der Schweiz war und Neuenburg hieß. Star unter den Schiffen ist der schmucke Rad- dampfer nEuchâtEl, der frisch restauriert seinen Dienst im Drei-Seen-Land versieht und mit seiner satten Pfeife auch Schwer- hörige aufschrecken kann. Aber auch die fast 100-jährige muRtEn, 1925 in der Han- sestadt Stralsund als hindEnBuRg an der Ostsee gebaut, gehört zu diesem exklu- siven Schiffs-Zirkel.
Der Touristenzug schleppt seine Wag- gons samt attila-Gäste durch die Altstadt hinauf zur Kollegiatskirche. Wiederum mit atemberaubendem Blick auf die zu Füßen liegenden Dächer und das Schloss.
Häuser aus dem Mittelalter am Anger in Le Landeron
Zwischen Weinstöcken und Schilfdickicht
Den Abend genießen einige in urgemüt- lichen Altstadtkneipen, andere bleiben an Bord, um bei Wein und Snacks vom Sonnendeck aus den Flaneuren auf der Uferpromenade zuzuschauen und später in die Sterne zu gucken.
Ganz im Zeichen der Natur steht der nächste Vormittag. Nach dem Früh- stück im Hafen quirlt attila mit sei- nen Schottelantrieben und Bugstrahl- ruder wieder den See auf und macht nach der Überfahrt am Steg des Natur- schutzgebietes Cudrefin am südwestli- chen Seeufer fest. Im BirdLife-Naturzen- trum La Sauge geht es auf die einstün- dige Pirsch. Und tatsächlich: ein bun- ter Eisvogel schwirrt an uns vorüber ins Schilfdickicht. Über uns trompeten Kra- niche. Nachdem der Spiegel aller Seen aus Hochwasserschutzgründen regu- liert wurde, konnte sich hier eine einzig- artige schützenswerte Flora und Fauna entwickeln.
Der Nachmittag des letzten Seeta- ges steht ganz im Zeichen von Winzer- Familie Simonet in Môtier, deren Weine berühmt sind. Nicht nur das: der Haus- herr ist ein ausgesprochen begna- deter Pädagoge, der seine Produkte vom Weinstock zum Probieren anbie- tet und auf schlichten Papptafeln statt Notebook bühnenreif äußerst tempe- ramentvoll und humorig zu erklären weiß. Auch das ein Genuss, ebenso wie der Speckkuchen von Madame, den sie noch warm zu den Proben ser- viert. Das Schweizer Fernsehen hat hier schon gedreht und die Werbetrommel gerührt.
Wie es sich gehört für eine Kreuzfahrt: Der letzte Abend an Bord schließt tra- ditionell mit dem Captain`s Dinner ab. Mehrgängig, zubereitet im nahen Hotel Bad Murtensee, wo wieder angelegt worden ist. Angenehm locker der Ver- lauf und ohne steifes Zeremoniell. Was der attila-Philosophie nicht entspre- chen würde. 7
*Buchungsinfos: info@attila.swiss; www.attila.swiss
Gute Stimmung beim Dinner
24 Leinen los! 4/2025
Bummel durch das romantische Städtchen Murten


































































































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