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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Chinesische Offshore-Schiffe mit deutscher Technik
In China wird die Energieerzeugung durch Offshore-Windkraft zügig ausgebaut, zum Teil auch mit deutscher Technik. So soll zum Beispiel die Schottel-Gruppe, der in Spay am Rhein ansässige Spezialist für Schiffsan- triebe, vier chinesische Windturbinen-Ins- tallationsschiffe mit Azimutantrieben aus- statten. Nach Mitteilung von Schottel wer- den auf jedem dieser Neubauten zwei elek- trisch angetriebene Ruderpropeller und zwei Transverse-Thruster installiert. Damit wird eine hohe Manövrierfähigkeit und prä- zise Positionierung gewährleistet. Die 90 m langen und 42 m breiten Neubauten wer- den auf 60 m Wassertiefe eingesetzt, um Windturbinen mit einer Leistung von bis zu 16 MW installieren können. Sie bieten Platz für maximal 100 Personen. Die Ablieferung der Neubauserie an die in Shanghai ansäs- sige Reederei Ouyang Offshore soll bis Jah- resmitte abgeschlossen sein. hjw
Erst Emden, jetzt Türkei
Eigentlich sollten die sechs 88 m lan- gen Minibulker mit Segelhilfsantrieb ab 2022 auf der Fosen-Werft in Emden
Das große Arbeitsdeck ist deutlich zu erkennen
gebaut werden, doch durch deren Insol- venz wurde aus diesem, an der Ems so hoffnungsvoll begrüßten Auftrag nichts.
Jetzt werden diese Schiffe in der Tür- kei gebaut. Auf der Gelibolu (Gallipoli)- Werft ist bereits der erste der 3600-Ton- ner mit einem diesel-elektrischen durch Windkraft unterstützten Antrieb auf Kiel gelegt worden. Mit dieser Antriebskom- bination soll eine jährliche Treibstoffer- sparnis von rund 10 % erreicht werden, so das niederländische Konstruktionsbüro Conoship, das den kleinen Fluss-See- Frachtertyp entwickelt hat. Er kann, laut Conoship, zu einem späteren Zeitpunkt auch mit der Installation von Methanol- Generatoren und Tanks oder einer Brenn- stoffzelle modernisiert werden. Inzwi- schen arbeiten die Niederländer nach eigenen Angaben an größeren Typen mit bis zu 5800 t Tragfähigkeit, ebenfalls mit Segel-Zusatzabtrieb. hjw
Nach Norderney soll es künftig umweltfreundlicher gehen
Der erste Conoship-Minibulker soll noch 2023 in Fahrt kommen
Norden-Frisia setzt auf E-Antrieb
Die in Norderney ansässige Reederei Norden-Frisia hat für ihren Flottenausbau bei der niederländischen Werftengruppe Damen einen rein elektrisch betriebenen Katamaran zur Indienststellung Mai 2024 bestellt. Der für bis zu 150 Fahrgäste aus- gelegte Neubau soll zwischen Norddeich und Norderney eingesetzt werden. Er ist mit einem Tiefgang von nur 1,2 m spezi- ell für das ostfriesische Wattenmeer kon- zipiert und kann so die Inseln auch bei niedrigen Wasserständen problemlos erreichen hjw
20 Leinen los! 3/2023
Foto: Norden-Frisia
Foto: Schottel
Grafik: Conoship


































































































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