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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Der Panamakanal wird ausgebaut
Bei all dem Getöse in China wegen des Verkaufs der Terminals in den Häfen Bal- boa und Cristobal am Ein- und Ausgang des Panamakanals von Hutchison Port in Hongkong an ein Konsortium unter der Führung des US-Finanzinvestors Black- rock ist der Ausbauplan für diese nicht nur für den Welthandel wichtige Wasserstraße in den Hintergrund geraten. Um den Kanal auch während einer Dürreperiode ohne die erst kürzlich erlebten Einschränkungen weiter betreiben zu können, soll ein neuer gewaltiger Stausee am mittleren Lauf des
Deutsche Seehäfen 2024 im Plus
Insgesamt wurden in den deutschen Seehä- fen im vorigen Jahr 2024 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 274 Mio. t Güter umgeschlagen. Damit wuchs das Aufkommen
Indio-Flusses angelegt werden. Als Baukos- ten für das Mammutprojekt werden 1 Mrd. USD genannt. Die Arbeiten an dem Pro- jekt sollen 2027 beginnen und mindestens vier Jahre dauern. Der Stausee wird dann 1,5 Mrd. m3 fassen und durch einen 8,7 km langen Kanal Wasser zum Einzugsgebiet des Panamakanals führen. Durch das im Stausee gespeicherte Wasser soll die Ver- sorgungskapazität der beiden Seen, die den Kanal und insbesondere die Kanal- schleusen speisen – Gatun und Alajuela – gesichert werden. hjw
trotz schwieriger konjunktureller Bedingungen mit leicht gesunkener Wirtschaftsleistung und deutlich rückläufiger industrieller Produktion gegenüber dem Vorjahr 2023 um 2,3 % und
Die boston express im Panamakanal durchbrach die zweijährige Phase rückläufi-
ger Zahlen. Dennoch blieb das Niveau wei- terhin 6,7 % unter den 293,5 Mio. t des Vor- Coronajahres 2019. Erfreuliche Zugewinne gab es in den Containerverkehren und bei den Energieträgern. Rückläufig waren che- mische Erzeugnisse sowie Güter der Land- und Forstwirtschaft.
Die USA waren 2024 erneut mit Abstand der wichtigste Partner der deutschen See- häfen. Der Güterumschlag wuchs um 6,7 % auf 29,8 Mio. t. Dahinter folgten Norwegen (25,5 Mio. t, plus 2,6 %), Schweden (23,8 Mio. t, plus 3,3 %) und China (19,1 Mio. t, minus 4,9 %).DerHandelmitdenUSAwurdeinsbe- sondere durch die Einfuhr fossiler Energieträ- ger geprägt: 13,7 Mio. t entfielen auf Kohle, Erdöl und Erdgas. hjw
zwei norwegische Bieter, ein französisches Unternehmen und eine norwegisch-spani- sche Arbeitsgemeinschaft. Bis zum 1. Juni müssen die ersten Angebote vorliegen. Im Herbst 2025 soll dann der Vertrag unterzeich- net werden, bevor der Bau im Jahr 2026 star- ten soll. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von etwa fünf Jahren. hjw
Terminal Tollerort in Hamburg: Der Containerumschlag in den deutschen Seehäfen wuchs 2024 um 4,9 % auf 13,3 Mio. TEU
Schiffstunnel in Norwegen – Die Chinesen sind raus
In Felsen gesprengte Schutzräume für Schiffe gibt es bereits, aber Schiffstunnel noch nicht. In Norwegen soll die Halbinsel Stad an ihrer schmalsten Stelle mit einem Schiffstunnel unterquert werden. Geplant ist eine 1,7 km lange, 49 m hohe und 36 m breite Verbindung. Ziel ist es, die Sicherheit für den Seetransport zu verbessern. Nach Angaben der Küstenverwaltung Kystverket handelt es sich bei den Gewässern um den gefährlichsten Meeresabschnitt entlang der norwegischen Küste mit häufig schlechtem Wetter und gefährlichen Kreuzseen. Sechs Bauunternehmen, darunter zwei chi- nesische Konsortien, hatten sich in einer Vorqualifikation für den Bau beworben. Die beiden chinesischen Konsortien sind jetzt aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Offi- ziell hieß es seitens der Küstenverwaltung
Der Schiffstunnel unter der Halbinsel Stad wird weltweit der erste seiner Art
dazu, dass ihnen ausreichende Erfahrun- gen für die auszuführenden Arbeiten feh- len würden. Inoffiziell haben jedoch Sicher- heitsbedenken wegen der Kritischen Infra- struktur den Ausschlag für diese Entschei- dung gegeben.
Nur noch vier andere Unternehmen bleiben im Wettbewerb. Dabei handelt es sich um
24 Leinen los! 6/2025
Foto: Kystverket
Foto: HHLA
Foto: Hapag-Lloyd