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Fünf neue Korvetten gefordert
Matthias Faermann
Der Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens fordert den Ersatz der fünf ab 2008 in Dienst gestellten Kor-
vetten der Klasse K 130 durch Neu- bauten. Der Marineexperte sieht gu- te Chancen, dass eine entsprechen- de Entscheidung noch in diesem Jahr im Haushalts- und Verteidigungsaus- schuss des Bundestages getroffen wer- den kann. Ingo Gädechens ist Obmann und Marine-Berichterstatter der CDU/ CSU Bundestagsfraktion und einziger schleswig-holsteinischer Abgeordneter im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. „Mit der Korvette vom Typ K 130 wurde ein modernes System mit hohen technischen Standards und hoher Komplexität beschafft. Ursprüng- lich waren einmal 15 Einheiten dieses Typs als Ersatz für die ausgemusterten Schnellboote der Gepard-Klasse (143 A) vorgesehen, davon wurden zunächst nur fünf gebaut. 2017 hat der Haushaltsaus- schuss des Bundestages den Bau wei- terer fünf Einheiten in einem beschleu- nigten Verfahren beschlossen. Dieser Aufwuchs ist angesichts der steigenden Einsatzverpflichtungen und der gerin- gen Flottenstärke der Marine gerecht- fertigt und dringend notwendig. Wenn man die Zeitfenster bis zum Zulauf die- ser neuen Schiffe sieht, ist bereits jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich Gedan- ken über die Modernisierung der ersten fünf Korvetten zu machen. Eine Moder- nisierung mit den entstehenden Kosten muss allerdings ins Verhältnis zu mögli- chen Neubauten gesetzt werden.“ Des- halb fordert DMB-Mitglied Gädechens, von vornherein fünf neue Korvetten im Rüstzustand des zweiten Loses zu be- schaffen. „Die ersten Einheiten werden dann einen technischen Erneuerungsbe- darf haben, dass die Kosten vergleich- bar hoch sein werden, wie Neubauten zu beschaffen. Man würde folglich dar- auf verzichten, viel Geld in die Moder- nisierung verhältnismäßig alter Schiffe zu investieren, sondern neue Einheiten eines einheitlichen Bauloses erhalten. Für mich wäre das eindeutig eine Win- win-Situation und man würde in der Er- satzbeschaffung mal vorausschauend
Ingo Gädechens vor einem Korvetten-Modell
agieren“, so Gädechens. Ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser Vorge- hensweise: Die Marine müsste in dem Zeitraum ab 2025
fortfolgend kei- ne Schiffe zu lang- wierigen Moder- nisierungen in die Werften abgeben, da die älteren Kor- vetten des ersten Bauloses dann Zug um Zug durch neue Einheiten ersetzt werden. Eventuell könnte man die äl- teren Korvetten so- dann an Nato-Part- ner veräußern, so der Vorschlag des CDU-Politikers. Ab- schließend regt er an, in diesem Zu- sammenhang die Sofortinstandset- zungsmaßnahmen der in der Ostsee
stationierten Einheiten in Zukunft wie- der an das Marinearsenal Kiel zu über-
tragen.
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