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Trotz geschlossener Werfttore fand die Übergabe der Liekut ohne Probleme statt
schnell gehen. Wir haben nicht sehr viel Zeit“, so Martin Hammer. Er stellt klar, dass die nun kommenden Umstrukturierungen ein Ziel haben: „Wir müssen die Kosten reduzieren.“
Übersetzt bedeutet das meist Personal- abbau. Für Lars Windhorst ist die Werft nur eine Baustelle. Er ist auch am Fuß- ballklub Hertha BSC beteiligt, bekann- termaßen ebenfalls kein leichtes Invest- ment. 7
suchten, waren es 2019 nur noch 77. Als wesentliche Gründe für diese negative Entwicklung sieht die Heuerstelle einer- seits den demografischen Wandel und andererseits die weit verbreitete öffent- liche Darstellung der angespannten Lage in der Seeschifffahrt. hjw
lage für die Fertigstellung der seit De- zember 2018 an der Pier liegenden Fäh- re hoNfleur geschaffen werden. Bis zum Sommer könnten dann die Voraussetzun- gen für die Platzierung des Auftrags über die vier Frachtfähren vom Typ liekut ge- schaffen werden.
Die Löhne und Gehälter für die 650 Mit- arbeiter sind bis Juli über das Insol-
Es gibt noch Seeleute
Entgegen vieler Unkenrufe sind deut- sche Seeleute „keineswegs ausge- storben – und werden das auch nicht!“.
So lautet die Kernaussage des Jahres- berichtes der Berufsbildungsstelle See- fahrt (BBS). Zwar habe sich die maritime Wirtschaft auch 2019 immer noch in der Anpassungs- und Konsolidierungsphase befunden und dadurch „starke Auswir- kungen“ auf deren Attraktivität gespürt, aber die Nachfrage nach Schiffsmecha- nikern sei da, wenn auch auf reduzier- tem Niveau. Die Berufsbildungsstelle geht von einer künftigen Steigerung aus, vor allem in der nationalen Fahrt und auf dem Sekundärmarkt.
Im Jahr 2019 sind 128 neue Ausbildungs- verhältnisse geschlossen worden (Vorjahr: 121) mit 38 (38) Ausbildungsbetrieben. Hiervon wurden 14 Verträge (Vorjahr: 13) vorzeitig gelöst. Die Anzahl der am Jah- resende bestehenden neuen Verträge be- trug demnach 114. Einschließlich der Offi- ziersassistenten wurden im Jahr 2029 von der Berufsbildungsstelle Seefahrt insge- samt 304 Berufsanfänger betreut. Im Jahr davor waren es insgesamt 327.
Von der Zentralen Heuerstelle Hamburg der Bundesagentur für Arbeit kam als er-
venzgeld gesichert. „Die Belegschaft steht voll dahinter. Seit zwei Jahren ha- ben wir erstmals die Situation, dass man auch mit uns spricht“, äußert sich Be- triebsrats-Vorsitzender Thomas Jansen. An der Werft hängen mehr als 1.000 Arbeitsplätze bei Zulieferbetrieben. Ganz ohne Leid wird aber auch diese Sa- nierung nicht ausgehen. „Und es muss
gänzende Information, dass die Anzahl der Bewerbungen für eine Berufsausbil- dung zum Schiffsmechaniker im Berichts- jahr stabil geblieben ist, wenn auch auf niedrigem Niveau. Wurden vor zehn Jah- ren noch 355 Bewerber gezählt, die über die Heuerstelle einen Ausbildungsplatz
Mensch.Schifffahrt.Meer.
Die Hauptparameter der Liekut RoRo
Länge:
209,79m
Breite:
26,00 m
Geschwindigkeit:
21,3kn
Tragfähigkeit:
11.900t
Tiefgang:
6,80 m
Spurmeter:
4.076
Trailer-Kapazität:
283
Sorgfältige Ausbildung ist unabdingbar
Leinen los! 7-8/2020 29
Foto: BBS