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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Neuer Champion
Sie sind nicht zu stoppen, die Reedereien, die sich von immer größeren Container- schiffen Kostenvorteile erhoffen. Allmäh- lich nähern sie sich der aktuell als Schall- mauer geltenden 25.000-TEU-Grenze. Neuer Spitzenreiter ist die kürzlich von der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding an die ebenfalls südkorea- nische Reederei HHM (ehemals Hyundai Merchant Marine) abgelieferte HHM al- Geciras. Sie übertrifft mit ihrer Stellplatz- kapazität von 23.964 TEU größenmäßig die MSC GülsüN-Klasse, die es auf „nur“ 23.756 TEU bringt. Der unter Panama- Flagge fahrende, knapp 400 m lange und 61 m breite Neubau ist der erste einer Se- rie von zwölf Schiffen, die bis September abgeliefert werden. Sie können 24 Con- tainer quer stauen bei 24 Reihen in der Länge. Alle Neubauten erhalten Scrub- ber (Abgasreinigungsanlagen) zur Einhal- tung der seit Jahresbeginn gelten Um- weltvorgaben. Die HHM alGeciras wird in dem Fernost-Europa-Dienst des Ree- dereikonsortiums „The Alliance“ verkeh- ren, in dem auch Hapag-Lloyd Mitglied ist. Hapag-Lloyd selbst setzt zurzeit noch keine Schiffe mit mehr als 20.000 TEU ein,
plant aber entsprechende Investitionen und soll bereits in fortgeschrittenen Ver-
handlungen mit Werften gewesen sein – vor Ausbruch der Corona-Krise. hjw
Für ihren Neubau HHM aLgeciras hat die Reederei nicht nur den Größenrekord ge- meldet, sondern auch einen für den Transport: Bei Anläufen in Busan (Korea) sowie in Ningbo, Shanghai und Yantian (China) habe das Schiff 19.621 TEU geladen. Das seien 47 Boxen mehr als bei der bisherigen Rekordladung der MSC güLsün, die im August 2019 19.574 TEU an Bord gehabt habe. So genau wird heutzutage gezählt
Bis zu 5.000 t
kann der Kran „wuppen“
Transport-Giganten
Jeder der im Offshore-Geschäft tätigen Anbieter verfolgt zwar ein eigenes Kon- zept, aber alle eint das Bestreben, schnel- ler, größer und stärker zu sein als die Wettbewerber. Manche übertreffen sich dabei sogar selbst, wie die belgische Jan De Nul-Group bei ihren Installationsschif- fen. Nachdem die zu den weltweit füh- renden Wasserbauunternehmen zählen- de Gruppe erst vor gut einem halben Jahr in China ein neues Offshore-Installations- schiff, die voltaire, mit einer Krankapazi- tät von 3.000 t geordert hatte, folgte nun mit der les alizes eines mit einem 5.000-t- Schwerlastkran, ebenfalls in China be- stellt zur Ablieferung 2022. Der 237 m lange Neubau kann auf seinem 9.300 m2 und bis zu 61.000 t tragenden Lade- deck die zurzeit größten und schwers- ten Fundamente für Offshore-Windan- lagen transportieren und sie anschlie- ßend auch auf der vorgesehenen Position platzieren. Das Hauptantriebssystem des neuen Champions besteht aus vier elek- trisch angetriebenen Schottel-Ruderpro- pellern mit einer Eingangsleistung von je 3.000 kW. Die Geschwindigkeit wird mit max. 13 kn angegeben. hjw
Leinen los! 7-8/2020 35
Foto: Jan de Nul
Foto: HHM


































































































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