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Deutsche Marine
Unter dem Sea Lion befindet sich im runden Radom ein leistungsstarkes Seeraumüber- wachungsradar, mit dem der Hubschrauber zum fliegenden Auge des Schiffs wird
sucht, auf dem Atlantik nah an das ran- zukommen, was sie auch in Nordholz technisch leisten kann, und dafür zu sor- gen, dass die Hubschrauber möglichst immer einsatzbereit sind. Zudem müs- sen die richtigen Ersatzteile, vom O-Ring bis zum Rotorblatt, mitgeführt werden. Nach der ersten Hälfte von Atlantic Bear ist das Fazit positiv, es gab wenig Störun- gen. Die Sea Lions waren jederzeit tech- nisch einsatzbereit und alle geforderten Flüge konnten geleistet werden. Damit erweitern die Marineflieger, die nicht zur Stammbesatzung des Schiffs gehören, mit ihren Bordhubschraubern die Fähig- keiten des EGV enorm. Primär sind sie für den Personal- und Materialtransport zuständig. Sie machen aber auch Such- und Rettungsflüge. Zudem ermöglicht der Sea Lion der Schiffsführung mit sei- nem leistungsstarken Seeraumüberwa- chungsradar einen Blick über den eige- nen Radarhorizont. 7
Sea King ist der Sea Lion natürlich sehr modern. Er kann bei stärkerem Wind und Wellengang fliegen. Mithilfe seines Greifarms hält sich der Hubschrauber bei einer Landung fest an Deck, um bei Wellengang nicht ins Rutschen zu gera- ten. Wir sprechen hier beinahe von einer Verdopplung der Neigungswinkel, die
piloten stark entlastet und kann mich so viel besser auf den eigentlichen Auftrag fokussieren, beispielsweise die Überprü- fung von Radarkontakten oder das Finden von Personen.“
Damit die beiden Sea Lions überhaupt vom Deck der Berlin abheben können, braucht es die technische Crew, die ver-
Die technische Crew sorgt mitten auf dem Atlantik dafür, dass die Sea Lions immer einsatzbereit sind
das Schiff und damit auch das Flugdeck haben darf, im Verhältnis zum Sea King.“ Auch die Übertragung der Flugeinga- ben des Piloten an die Rotoren habe sich grundlegend verändert. „Der Sea King war analog. Im Sea Lion ist alles Fly-by- Wire. Das heißt, meine Steuereingaben werden als digitale Signale an die Com- puter übertragen, die dann die Rotoren ansteuern“, erläutert der Pilot. „Dadurch, dass ein Computer zwischengeschaltet ist, werde ich als Luftfahrzeugführer ins- besondere bei sogenannten Transitflügen von A nach B durch den Dreiachsenauto-
Vor der Landung schwebt der Hub- schrauber zunächst seitlich neben dem fahrenden Schiff. Dann schwenkt er über das Flugdeck und wartet auf den pas- senden Moment zur Landung
Zusammengefaltet und fest verzurrt im Hangar überstehen die Sea Lions auch extreme Schwankungen an Bord der Berlin
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