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F r i e d r i c h                            S c h i l l e r :
                                              Es schwinden jedes                           Kummers Falten, /
                                                so lang des Liedes                          Zauber walten.







          Na, ja, und dann das  mit dem  Plaisir !   Wer kennt nicht zumindest die
          Melodie ? ! Früher  wünschte man sich öfter   Väl Päsaier !  (Viel Pläsier  -

         Vergnügen, Lust, Spaß)  Ist  was aus der Mode gekommen. Ich habe den

          Tönen  einen  anderen  Text    über  Glück  und  was  es  damit  auf  sich  hat
          zugefügt  -  wie viele andere schon vor mir. Aber „Pläsir d`amour“  darf zu

          den Tönen  nicht fehlen .


          Plaisir d’amour     ist ein bekanntes französisches Liebeslied. Der Text stammt aus

         der  Novelle  Célestine  von  Jean-Pierre  Claris  de  Florian,  die  1784  veröffentlicht
                  [1]
         wurde.  Die Melodie komponierte wenig später Jean Paul Egide Martini, der sich in
         jungen Jahren Johann Paul Aegidius Schwarzendorf nannte; sie wurde erstmals 1785
         veröffentlicht.


         Sein  Text  benennt  eine  entflohene  Liebe  „Sylvie“  des  Sängers  und  thematisiert  den
         Zwiespalt, dass Menschen nach Liebe suchen und in ihr nur eine kurze, orgiastische

         Erfüllung finden, derweilen der Kummer ein Leben lang anhält. Der Refrain:


          Pläisir dàmour ne dure qu`un moment,        Die Freude der Liebe dauert kaum

          Chagrin d`amour dure toute la wie.             einen Moment, Liebeskummer be-
                                                                   steht ein Leben lang.



         Bekannte Interpreten des Liedes waren: Fritz Wunderlich (1965, z. B. in The Art of
         Fritz Wunderlich, Deutsche Grammophon, 2005), Yvonne Printemps (1931), Tino

         Rossi (1955), Joan Baez (1961), Judith Durham von den Seekers (1963), Marianne
         Faithfull  (1965),  Nana  Mouskouri  (1971),  Brigitte  Bardot,  Barbara  Hendricks,
         Andrea Bocelli, Mireille Mathieu, Peter Alexander, Ivan Rebroff und Eddy Mitchell.


         Zwei  Filmen  hat  dieses  Lied  einen  entscheidenden  Stempel  aufgedrückt:  Die  Erbin

         (1949) und Sliver (1993). In Wir sind keine Engel wird das Lied mit einem neuen
         Text von Roger Wagner (Ma France Bien-Aimée) verwendet.








                                                 Wilhelm  Gelhaus
                                       Orchideenstraße 7  ~  49661 Cloppenburg                                    113
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