Page 70 - 10000 BUCH-Arien-Lieder-Gedichte-Geschichten-Gesamtwerk-000
P. 70
F r i e d r i c h S c h i l l e r :
Es schwinden jedes Kummers Falten, /
so lang des Liedes Zauber walten.
Na, ja, und dann das mit dem Plaisir ! Wer kennt nicht zumindest die
Melodie ? ! Früher wünschte man sich öfter Väl Päsaier ! (Viel Pläsier -
Vergnügen, Lust, Spaß) Ist was aus der Mode gekommen. Ich habe den
Tönen einen anderen Text über Glück und was es damit auf sich hat
zugefügt - wie viele andere schon vor mir. Aber „Pläsir d`amour“ darf zu
den Tönen nicht fehlen .
Plaisir d’amour ist ein bekanntes französisches Liebeslied. Der Text stammt aus
der Novelle Célestine von Jean-Pierre Claris de Florian, die 1784 veröffentlicht
[1]
wurde. Die Melodie komponierte wenig später Jean Paul Egide Martini, der sich in
jungen Jahren Johann Paul Aegidius Schwarzendorf nannte; sie wurde erstmals 1785
veröffentlicht.
Sein Text benennt eine entflohene Liebe „Sylvie“ des Sängers und thematisiert den
Zwiespalt, dass Menschen nach Liebe suchen und in ihr nur eine kurze, orgiastische
Erfüllung finden, derweilen der Kummer ein Leben lang anhält. Der Refrain:
Pläisir dàmour ne dure qu`un moment, Die Freude der Liebe dauert kaum
Chagrin d`amour dure toute la wie. einen Moment, Liebeskummer be-
steht ein Leben lang.
Bekannte Interpreten des Liedes waren: Fritz Wunderlich (1965, z. B. in The Art of
Fritz Wunderlich, Deutsche Grammophon, 2005), Yvonne Printemps (1931), Tino
Rossi (1955), Joan Baez (1961), Judith Durham von den Seekers (1963), Marianne
Faithfull (1965), Nana Mouskouri (1971), Brigitte Bardot, Barbara Hendricks,
Andrea Bocelli, Mireille Mathieu, Peter Alexander, Ivan Rebroff und Eddy Mitchell.
Zwei Filmen hat dieses Lied einen entscheidenden Stempel aufgedrückt: Die Erbin
(1949) und Sliver (1993). In Wir sind keine Engel wird das Lied mit einem neuen
Text von Roger Wagner (Ma France Bien-Aimée) verwendet.
Wilhelm Gelhaus
Orchideenstraße 7 ~ 49661 Cloppenburg 113