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Wer im Garten
eine Grube gräbt ...
... legt am besten gleich einen Erdwärmekollektor hinein. Ob
es ein Flächenkollektor, ein Energiekorb oder gar ein Ring- grabenkollektor sein soll, hängt hauptsächlich vom Grundstüc ab. Im Gegensatz zur Tiefenbohrung „kratzen wir hier nur an der Oberfläche“ und graben die guten Stücke je nach Type zwischen 1 Meter und 4,5 Meter tief ein. So holen wir die nötige Energie für die Erdwärmepumpe direkt aus dem Garten.
Wird heutzutage neu gebaut, sind gute Däm- mung und erstklassige Fenster Standard. Diese Häuser mit niederem Heizwärmebe- darf bieten sich besonders für Erdwärme- pumpen mit Flächenkollektoren an. Auch beim Neubau dieses dreigeschossigen Einfa- milienhauses in Hochwolkersdorf [1] wurden die Flächenkollektoren einfach im Zuge der Bau- und Baggerarbeiten in 100 bis 150 Zen- timetern Tiefe mitverlegt. Das Grundstück ist groß genug dafür. Das muss es auch sein. Schließlich ist die benötigte Kollektorfläche zirka zwei- bis dreimal so groß wie die zu
beheizende Wohnfläche. Der Kollektor selbst besteht aus Rohren, durch die ein Kühlmittel fließt. Er entzieht dem Boden einen Bruchteil seiner Wärme und leitet ihn an die Wärme- pumpe weiter. Über der Kollektorfläche kann man seinen Garten wie gewünscht anle- gen. Der Pflanzenwuchs wird praktisch nicht beeinträchtigt. Nur auf tiefwurzelnde Bäume und Sträucher muss man leider ver- zichten.
Erdwärme und Komfortlüftung im Passivhaus
Auch in Reith bei Kitzbühel setzt man auf Erneuerbare Energie aus der Erde. Martin Achorner und Melanie McMurphy beheizen ihr schmuckes Passivhaus und eine Wohn- fläche von ca. 145 m2 mit einer Erdwärme- pumpe (Flächenkollektoren). Die ist auch dafür verantwortlich, dass die vierköpfige Familie immer ausreichend Warmwasser zur Verfügung hat. Für das gute Raumkli- ma sorgt eine kontrollierte Wohnraum- lüftung mit Wärmerückgewinnung, die in einem Gerät mit der Wärmepumpe kombi- niert ist [2].
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Energiekörbe brauchen nur halb so viel Fläche
Wer auf seinem Grundstück nur wenig Platz hat und trotzdem einen Erdwärmekollektor nutzen möchte, kann als Alternative auch Energiekörbe (Erdwärmekorb, vertikaler Spi- ralkollektor) nutzen. Sie brauchen nur halb so viel Platz wie Flächenkollektoren. Ein Ener- giekorb besteht aus einem zu einer stabilen Spirale geformten Kunststoffrohr (Durchmes- ser ca. 2 Meter), durch das ein Wasser-Frost-
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Energiekörbe sind platzsparender als herkömmliche Flächenkollektoren und kostengünstiger als Erdsonden mit Tiefenbohrung. Hier beim Einbau: Energiekörbe von WEIDER.
Das dreigeschossige Einfamilienhaus in Hochwolkersdorf
ist energetisch optimiert. Die Erdwärmepumpe (VIESSMANN Vitocal 300, 21 kW, 850 m2 Flächenkollektor) und die Solaranlage sorgen für Raumwärme und Warmwasser.
Die hauseigene Photovoltaikanlage liefert umweltfreund- lichen Sonnenstrom.
Erdkollektoren/Flächenkollektoren
➔ zum Einsatz mit Erdwärmepumpen
➔ ideal für Neubauten (Passivhaus, Niedrigstenergiehaus, Niedrig- energiehaus)
➔ werden in geringer Tiefe von 100 bis 150 cm verlegt (am besten direkt bei den Bauarbeiten)
➔ benötigte Fläche ca. 2- bis 3-mal so groß wie beheizte Wohnfläche
➔ Heizung, Kühlung und Warmwas- serbereitung möglich
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