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erlosch die Laterne. Es wurde aber nicht ganz
dunkel, im linken Gang sahen wir einen Licht-
schimmer. Katis Hand zitterte, sie sagte nichts
und wir folgten dem Licht. Bis wir wieder an
einem Ausgang der Höhle angekommen wa-
ren. Draußen dämmerte es bereits und wir wa-
ren nicht bei dem Feld herausgekommen, so
viel war noch zu erkennen. Ratlos, wie verstei-
nert standen wir da. An einem fremden Ort an
dem der Abend hereinbrach. Wir setzten uns
hin, lehnten an der Höhlenwand und waren
sprachlos. Das letzte Licht des Tages ging, Kati
rutsche etwas näher und fragte: „Was ist wenn
wir nicht mehr nach Hause finden?“ Und
sprach damit meine Befürchtungen aus, die ich
schon die ganze Zeit zu verdrängen versuchte.
Man wird die Leiter finden uns suchen, sagte
ich. Und wenn uns keiner findet? Die Frage
konnte ich nicht mehr beantworten. Ich war
eingeschlafen. Als ich wieder erwachte war ein
neuer Tag angebrochen und Kati schlief noch
an mich gekuschelt. Mir war kalt. Sollen wir
wieder zurückgehen? Kati war wach gewor-
den. Wir haben kein Licht, sagte ich, vielleicht
finden wir die Frau mit den Kindern wieder.
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