Page 230 - Das Kaufmannshaus_Neat
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Breslau



             bevoll  und  mit  einem  Knicks  übergab  sie
             meinem  Onkel  den  Kammerschlüssel.  Der

             Sonntag  war  sonnig  und  mit  dem  guten
             Wagen  von  Paul  begaben  wir  uns  auf  den

             Weg nach Strehlen. Mit zwei angespannten

             Pferden und dem gefederten Wagen war es
             eine angenehme Fahrt. Warm eingemummt
             in dicker Kleidung hielten wir nur einmal an

             um einen heißen Tee zu trinken. Nach vier

             Stunden  erreichten  wir  einen  kleinen  Ort
             namens  Deutsch  Lauden.  Die  Kirche  wies

             uns den Weg zum Pfarrhaus wo wir freund-
             lich  empfangen  wurden.  Pfarrer  Franz  er-

             zählte uns einiges vom Ort und das es vor
             vierundzwanzig  Jahren  ein  Feuer  gegeben

             hätte  welches  einen  Teil  der  Matrikel  ver-

             zehrt hatte. Die hiesigen Potkes wollten nie
             viel von sich preisgegeben. Es sind aber flei-
             ßige  Leute  mit  sehr  gutem  Ansehen.  Er

             führte uns in seine Schreibstube wo die Kir-

             chenbücher lagen, öffnete eines davon und



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