Page 18 - VN_02-2017
P. 18

18                                                                                           spiElbEtriEb


        und Wochen ein Team, das sich vor allem durch junge deutsche
        Spieler auszeichnete und mit erfahrenen Volleyballrecken erwei-
        tert wurde.
        Markus Steuerwald kam zurück an den Bodensee, der damals
        19-jährige  David  Sossenheimer  stand  im  Kader  und  ein  wei-
        testgehend unbekannter Norweger mit Namen Andreas Takvam
        verstärkte das Team. Steuerwald wurde zum Publikumsliebling,
        Sossenheimer entwickelte sich zur Stütze des Teams und den
        Namen Takvam kennt heute ganz Volleyball-Europa.

        Mitte Oktober war das Team komplett beisammen und trainierte
        erstmalig in voller Besetzung. Bei der Mannschaftspräsentation
        gab Vital Heynen den Fans seine Nummer, bat um Anrufe, sollte
        jemand einen guten Vorschlag haben und wollte zum Supercup   Die Mannschaft der Saison 2016/2017 mit den Fans im Rücken
        nach Berlin fahren, um „gegen den Meister zu gewinnen.“  Zwei   (Foto: Kram)
        Wochen später war dieser Plan dann Wirklichkeit. Kapitän Simon
        Tischer und Co. sorgten in  der Berliner Mercedes Benz Arena    Kids Club, ein neuer Hallensprecher, eine neue Kampagne und
        für die erste Überraschung und den ersten Titel der Saison. Der   eine neue Identität und viel mehr Nähe zu den Fans waren die
        VfB holte sich mit einem 3:0 gegen Berlin den ersten Supercup   positiven Begleiterscheinungen des „neuen“ VfB. Auf dem Feld
        in Deutschland.                                       setzten sich die Häfler erneut in Berlin durch und sicherten sich
        Es folgte eine Ligarunde mit nur einer Niederlage in Düren, die   Platz eins in der Normalrunde der Liga.
        Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League und vie-
        len großen internationalen Auftritten. Dass es am Ende nicht zum   Ein  Durchmarsch  in  den  Playoffs  folgte.  Im  Viertelfinale  setzte
        Weiterkommen  in  Europas  Königsklasse  reichte,  war  ein  Wer-  sich der VfB gegen Königs Wusterhausen durch – im Halbfinale
        mutstropfen, den die Spieler allerdings in Mannheim wett machen   folgten zwei Siege gegen Düren. Auch das erste Finalspiel gegen
        konnten. Der VfB reiste zum DVV-Pokalfinale - wieder gegen den   Berlin ging deutlich an den VfB. Der dritte Titel war zum Greifen
        Favoriten aus Berlin.                                 nah, doch am Ende setzte sich die Erfahrung durch. Berlin schaff-
                                                              te erst den Sieg zuhause und schließlich den Titel in der ZF Are-
        Unterstützt von 350 Fans aus der  Heimat war Mannheim fest in   na. Nach fünf Siegen in Folge setzte sich am Ende die Erfahrung
        Häfler Hand. Nach dem Sieg der Stuttgarterinnen gegen Schwe-  des Berliner Starensembles durch.
        rin ging auch der zweite Pokal in den Süden. Die nächste Über-
        raschung war fix. Der VfB gewann erneut gegen Berlin in einem   Enttäuscht waren die Spieler nur kurz. Minutenlang skandierten
        großen Finale und sicherte sich den zweiten Titel der aktuellen   sie Fangesänge, auch nach dieser Niederlage. Und auch Heynen
        Spielzeit. Michal Finger setzte den entscheidenden Ball ins Feld   konnte mit dieser Niederlage – auch wenn ihm dies sonst sehr
        der  Hauptstädter  und  machte  den  Sieg  perfekt  –  wie  so  oft  in   schwer fällt – umgehen. „Dann halt im nächsten Jahr“ sagte er
        dieser Saison.                                        und war sich einer Tatsache bewusst: dieses junge Team hatte
                                                              mit zwei Titel mehr geschafft als Volleyballdeutschland ihm zu-
        Der VfB war in drei Wettbewerben unterwegs, sorgte mit der Frei-  getraut hatte.  „Wir bauen etwas auf“ waren die Worte zu Beginn
        bieraktion von Vital Heynen für Furore beim Spiel gegen Zenit   der Saison und daran hält er fest. 2017 war der Auftakt zu einer
        Kasan und brachte den Fans nach dem Kracher gegen Arkas Iz-  neuen Häfler Volleyballära.
        mir am nächsten Morgen das Frühstück in die Stadt. Ein neuer                        Quelle: VfB Friedrichshafen


        0:2 stand es in der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft be-
        reits für den SSC Palmberg Schwerin, als Allianz MTV Stuttgart
        am Mittwoch, 26.04., zum dritten Finalmatch im hohen Norden
        antrat.

        Und 0:2 aus Stuttgarter Sicht stand es bald auch im dritten Spiel,
        in  dem  sich  Schwerin  nahezu  fehlerlos  präsentierte.  Stuttgart,
        nach einer langen Saison und vielen fordernden Spielen in den
        vergangenen Wochen, konnte nicht dagegenhalten. Wo der Wil-
        le, alles zu geben, zwar bei jeder Spielerin da war, fehlten die
        notwendigen Kräfte, um das beinahe Unmögliche möglich zu ma-
        chen.                                                 Debbie van Daelen und Co. haben alles gegeben, aber es sollte
                                                              nicht genug sein. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)
        Mit 0:3 musste sich Allianz MTV dem SSC Palmberg Schwerin
        geschlagen geben, ist damit Vizemeister 2017. Auch wenn es in   Für Schwerin war es nach der Wiedervereinigung Deutschlands
        diesem Wettbewerb nur für die Silbermedaille gereicht hat, blickt   der  elfte  Meistertitel.  Fünfmal  holten  sich  die  Volleyballerinnen
        Allianz MTV auf den Supercup-Gewinn im Oktober und den Po-  aus  Mecklenburg-Vorpommern  den  DVV-Pokal.  Die  unterlege-
        kalsieg im Januar zurück.                             nen Stuttgarterinnen errangen zum dritten Mal in Folge die Vize-
                                    Quelle: Allianz MTV Stuttgart  Meisterschaft.
   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23