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und Wochen ein Team, das sich vor allem durch junge deutsche
Spieler auszeichnete und mit erfahrenen Volleyballrecken erwei-
tert wurde.
Markus Steuerwald kam zurück an den Bodensee, der damals
19-jährige David Sossenheimer stand im Kader und ein wei-
testgehend unbekannter Norweger mit Namen Andreas Takvam
verstärkte das Team. Steuerwald wurde zum Publikumsliebling,
Sossenheimer entwickelte sich zur Stütze des Teams und den
Namen Takvam kennt heute ganz Volleyball-Europa.
Mitte Oktober war das Team komplett beisammen und trainierte
erstmalig in voller Besetzung. Bei der Mannschaftspräsentation
gab Vital Heynen den Fans seine Nummer, bat um Anrufe, sollte
jemand einen guten Vorschlag haben und wollte zum Supercup Die Mannschaft der Saison 2016/2017 mit den Fans im Rücken
nach Berlin fahren, um „gegen den Meister zu gewinnen.“ Zwei (Foto: Kram)
Wochen später war dieser Plan dann Wirklichkeit. Kapitän Simon
Tischer und Co. sorgten in der Berliner Mercedes Benz Arena Kids Club, ein neuer Hallensprecher, eine neue Kampagne und
für die erste Überraschung und den ersten Titel der Saison. Der eine neue Identität und viel mehr Nähe zu den Fans waren die
VfB holte sich mit einem 3:0 gegen Berlin den ersten Supercup positiven Begleiterscheinungen des „neuen“ VfB. Auf dem Feld
in Deutschland. setzten sich die Häfler erneut in Berlin durch und sicherten sich
Es folgte eine Ligarunde mit nur einer Niederlage in Düren, die Platz eins in der Normalrunde der Liga.
Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League und vie-
len großen internationalen Auftritten. Dass es am Ende nicht zum Ein Durchmarsch in den Playoffs folgte. Im Viertelfinale setzte
Weiterkommen in Europas Königsklasse reichte, war ein Wer- sich der VfB gegen Königs Wusterhausen durch – im Halbfinale
mutstropfen, den die Spieler allerdings in Mannheim wett machen folgten zwei Siege gegen Düren. Auch das erste Finalspiel gegen
konnten. Der VfB reiste zum DVV-Pokalfinale - wieder gegen den Berlin ging deutlich an den VfB. Der dritte Titel war zum Greifen
Favoriten aus Berlin. nah, doch am Ende setzte sich die Erfahrung durch. Berlin schaff-
te erst den Sieg zuhause und schließlich den Titel in der ZF Are-
Unterstützt von 350 Fans aus der Heimat war Mannheim fest in na. Nach fünf Siegen in Folge setzte sich am Ende die Erfahrung
Häfler Hand. Nach dem Sieg der Stuttgarterinnen gegen Schwe- des Berliner Starensembles durch.
rin ging auch der zweite Pokal in den Süden. Die nächste Über-
raschung war fix. Der VfB gewann erneut gegen Berlin in einem Enttäuscht waren die Spieler nur kurz. Minutenlang skandierten
großen Finale und sicherte sich den zweiten Titel der aktuellen sie Fangesänge, auch nach dieser Niederlage. Und auch Heynen
Spielzeit. Michal Finger setzte den entscheidenden Ball ins Feld konnte mit dieser Niederlage – auch wenn ihm dies sonst sehr
der Hauptstädter und machte den Sieg perfekt – wie so oft in schwer fällt – umgehen. „Dann halt im nächsten Jahr“ sagte er
dieser Saison. und war sich einer Tatsache bewusst: dieses junge Team hatte
mit zwei Titel mehr geschafft als Volleyballdeutschland ihm zu-
Der VfB war in drei Wettbewerben unterwegs, sorgte mit der Frei- getraut hatte. „Wir bauen etwas auf“ waren die Worte zu Beginn
bieraktion von Vital Heynen für Furore beim Spiel gegen Zenit der Saison und daran hält er fest. 2017 war der Auftakt zu einer
Kasan und brachte den Fans nach dem Kracher gegen Arkas Iz- neuen Häfler Volleyballära.
mir am nächsten Morgen das Frühstück in die Stadt. Ein neuer Quelle: VfB Friedrichshafen
0:2 stand es in der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft be-
reits für den SSC Palmberg Schwerin, als Allianz MTV Stuttgart
am Mittwoch, 26.04., zum dritten Finalmatch im hohen Norden
antrat.
Und 0:2 aus Stuttgarter Sicht stand es bald auch im dritten Spiel,
in dem sich Schwerin nahezu fehlerlos präsentierte. Stuttgart,
nach einer langen Saison und vielen fordernden Spielen in den
vergangenen Wochen, konnte nicht dagegenhalten. Wo der Wil-
le, alles zu geben, zwar bei jeder Spielerin da war, fehlten die
notwendigen Kräfte, um das beinahe Unmögliche möglich zu ma-
chen. Debbie van Daelen und Co. haben alles gegeben, aber es sollte
nicht genug sein. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)
Mit 0:3 musste sich Allianz MTV dem SSC Palmberg Schwerin
geschlagen geben, ist damit Vizemeister 2017. Auch wenn es in Für Schwerin war es nach der Wiedervereinigung Deutschlands
diesem Wettbewerb nur für die Silbermedaille gereicht hat, blickt der elfte Meistertitel. Fünfmal holten sich die Volleyballerinnen
Allianz MTV auf den Supercup-Gewinn im Oktober und den Po- aus Mecklenburg-Vorpommern den DVV-Pokal. Die unterlege-
kalsieg im Januar zurück. nen Stuttgarterinnen errangen zum dritten Mal in Folge die Vize-
Quelle: Allianz MTV Stuttgart Meisterschaft.