Page 143 - Taschenbuch Michel Grassart, Abbè Pierre die Wahrheit...
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Eine geschwisterliche Welt aufbauen

          Ausschnitte  aus  dem  Buch  „Joseph“  von  Annelies
          Wuillemin.

          1965. Père Joseph macht eine Reise in ein riesiges, schö-
          nes Land: nach Indien. Er will dort die Leute aufsuchen,
          die sich für die Ärmsten des Landes engagieren …

          In Bombay begegnet Père Joseph einem Mann, der ihn
          mit Kindern bekannt macht, die auf der Straße leben. Der
          Mann  heißt  Pater  Francès.  Er  erklärt:  Die  Leute  haben
          diesen  Kindern  einen  Schimpfnamen  gegeben:  Tapori.
          Aber ich weiß, dass sie äußerst mutig sind.

          Père Joseph bewahrt diese Kinder tief in seinem Herzen.
          Trotz Obdachlosigkeit, Unsicherheit und der Verachtung
          der anderen sind sie immer noch fähig, einander zu hel-
          fen, einander glücklich zu machen.
          Und  eines  Tages  erzählt  Père  Joseph  in  einem  seiner
          Rundbriefe an die Kinder von seiner Begegnung mit den
          Tapori in Bombay. Am Ende des Briefes schreibt er: Sie
          haben uns etwas beizubringen, diese kleinen Tapori, die
          nichts haben. Es gelingt ihnen, sich durchzuschlagen und
          sich sogar gegenseitig zu helfen. Auch wir könnten Tapori
          sein: Aus praktisch nichts wollen wir eine Welt aufbauen,
          in  der  es  kein  Elend mehr  gibt.  Wir  sind  reich  an  Hoff-
          nung, Mut und Freundschaft.
          Immer ermuntert Père Joseph die Kinder, auf diejenigen
          zuzugehen, die Kummer haben, auf diejenigen, die ohne
          Freunde sind. Er findet dafür sehr schöne Worte:







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