Page 4 - Spitex Verband Aargau - Bulletin - Regionenbildungen und Fusionen
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«Nichts spricht gegen eine Fusion»
Am 1. Januar 2013 nahm der Verein «Suhrental tionen wie die unsrigen kamen zunehmend an ihre
Plus» seinen Betrieb auf. Er ist aus der Fusion aus Kapazitätsgrenzen. Die kleinen Anbieter konnten
den Spitex-Organisationen Muhen-Hirschthal-Hol- die Vorgaben aus dem Pflegegesetz nicht mehr um-
ziken, Kölliken-Uerkheim-Safenwil-Bottenwil, Obe- setzen. Vor allem den Spätdienst konnten wir mit
rentfelden, Unterentfelden und Oberes Suhren- und unserer Organisationsgrösse nicht mehr abdecken.
Ruedertal entstanden. Die Präsidentin Sonja Mor- Mit einem Blick auf die demographische Entwick-
genthaler erinnert sich: «Die steigenden Anforde- lung war klar, dass es sich nicht um eine temporäre
rungen an die NPO-Spitex waren schon in den Spitze sondern um eine kontinuierliche Entwicklung
2000er Jahren zu spüren. Kleine Spitex-Organisa- handelte.»
August November Ende Februar März September 1. Januar
2008 2009 2009 2010 2012 2012 2012 2013
Erste konkrete Präsentation Gründung Entscheid der Vereinsgründung 5 General- Neuer Suhrental Plus
Anfragen FHNW-Studie: Projektgruppe Organisationen «Verein versammlungen Geschäftsleiter nimmt Betrieb
zwischen den «Fusion der zur Analyse der nimmt Arbeit
Oganisationen ganzen Region» Möglichkeiten zur Fusion Suhrental Plus» sagen ja auf auf
Arbeit Steuerungsausschuss Vorstand nimmt Arbeit auf
17 Gemeinden unterzeichnen Leistungsvereinbarung
Eine Projektgruppe eruierte während eines Jahres Sonja Morgenthaler war damals bei der Spitex
die Vor- und Nachteile und erarbeitete die finan- Muhen-Hirschthal-Holziken Präsidentin und in der
ziellen und organisatorischen Grundlagen. Mit der Steuergruppe aktiv. Als Gemeinderätin von Hirsch-
Präsentation der Vorarbeiten im Dezember 2010 thal sah sie sich auch mit der Umsetzung des Pfle-
wurde der klare Entscheid zur Fusion getroffen. gegesetzes in ihrer Gemeinde konfrontiert.
Im Februar 2012 wurde der Verein gegründet, mit Sie erlebte die Erfolge, aber
den Abstimmungen in den Generalversammlungen
traten die Spitex-Organisationen offiziell dem neu- auch die Stolpersteine intensiv mit.
en Verein bei.
«Für mich gibt es heute eigentlich keine Gründe
mehr, nicht zu fusionieren. Während des rund
Drei Teams an zwei Stützpunkten vier Jahre dauernden Prozesses gab es dennoch
würden in Zukunft 17 Gemeinden schwierige Momente. Besonders umsichtig muss
versorgen. der Change bei den Mitarbeitenden eingeführt
werden. Nur wenn jede Mitarbeiterin und jeder
Mitarbeiter die Gründe für die Fusion nachvollzie-
Mit Betriebsbeginn am 1. Januar 2013 wurde die hen kann, wird sie glücken. Denn die Kultur wird
Umsetzung dringend benötigter Bereiche möglich. im neuen Betrieb eine andere sein, vielleicht sind
So konnte der Spätdienst flächendeckend einge- es auch die Arbeitszeiten oder gar der Arbeitsort.
führt werden, die Psychiatrie-Spitex wurde, wie im Abläufe werden vereinheitlicht und man muss sich
Versorgungsauftrag definiert, aufgebaut und der von liebgewonnenen Strukturen trennen. Allgemein
Ausbildungsauftrag wahrgenommen. werden die Ansprüche bei gewachsener Unter-
nehmensgrösse heterogener. Die Gratwanderung
zwischen Verständnis und konsequenter Führung ist
anspruchsvoll.»