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Behavioral Optometry BOAF Volume1 Number1 2012
Article - Geoff Shayler, BSc FCOptom, FCSO
..Manipulative Therapien
(Original English)
Sehen, Haltung und Mani- pulative Therapien.
Über die Jahre habe ich meine Patienten sowohl von einer optometrischen, als auch von der posturalen Perspektive beobachtet. Vor vielen Jahren begann ich mit Kinesiologiethe- rapie zu trainieren, deren Wur- zeln in den 60ern bei den ame- rikanischen Chiropraktikern Drs George Goodheart and John Thie (1) liegen. In Folge dieses Wissens, erfuhr ich allmählich mehr über die Beziehungen zwischen den Augen oder Au- genbewegungsanomalien und deren körperlichen Struktur.
Meine Erfahrung, in Zu- sammenarbeit mit Kinesiologen, Chiropraktikern und Osteopa- then haben mir gezeigt, wie die Verbindungen zwischen den jeweiligen Berufen zueinander stehen. In diesem Artikel möch- te ich einige Verbindungen zwi- schen den Augen und der phy- sischen Struktur des Körpers vorstellen und wie ein Fehler in einem Bereich einen Anderen beeinflussen kann. Ich schließe auch noch zwei Fallbeispiele ein. Ein Fall zeigt, wie Optome- trie dem Chiropraktiker helfen kann, der andere, wie es einem Kinesiologen möglich war, visu- elle Leistung zu ändern.
Obwohl wir das Auge als Sehorgan kennen, verlaufen 20% der Fasern, die vom Seh- nerv kommen, direkt in so ge- nannte niedrigere (posturale) Zentren im Gehirn, anstatt dass sie wie die anderen 80%, ins visuelle Zentrum gehen. Jedoch machen jene 20% Fasern bis zu 80% des Bereichs der Retina (Netzhaut) aus – die periphere Retina. Anscheinend hat ein großer Teil der visuellen Infor- mation, ohnehin, wenig mit dem "sehen" zu tun, aber viel mehr mit dem Sein.
Dies würde bedeuten, dass es Verbindungen im Gehirn gibt, welche diese Bereiche direkt einbeziehen. Wenn das visuelle System falsche Informationen an das Gehirn sendet, kann das propriozeptive System des Kör- pers diese Überkompensation als Fehler an strukturelle Mus- keln des Körpers weiterleiten, die dann als Über- oder Unter- kontrahierung strukturellen Ab- weichungen verursachend zu Schmerzen oder Beschwerden führen und umgekehrt.
Ich habe jetzt vor, mir eine Anzahl der Bedingungen anzu- sehen, die diese Verbindungen demonstrieren:
1) Das visuelle „Midline shift“ Syndrom
Dies ist ein Zustand, wobei die Person eine falsche Wahr- nehmung von seiner visuellen Umwelt hat. Ihre Hauptposition (die Richtung, die zentral und direkt vor den Augen sein soll- te), wird aus seiner Position he- raus projektiert. Diese projek- tierte Hauptposition kann zur Seite, nach oben oder unten von ihrer strukturierten Haupt- position versetzt sein. Es wird oft mit traumatischer Gehirnver- letzung, ohne äußerliche Kopf- verletzungen, verbunden.
Vor einigen Jahren hatte ich einen Patienten, der seinen Chi- ropraktiker wöchentlichen kon- sultierte und bei einer Kontrolle, vom Rücken ausgehende Prob- leme hatte. Optometrische Un- tersuchungen zeigten kein sig- nifikantes Augenmuskelun- gleichgewicht und eine geringe refraktive Änderung. Dieser Be- such ereignete sich nach einem Seminar / Workshop des US Behavior Optometristen, Geoff Gesell, während unter anderem, das Thema, Yoked Prismenlin- sen als Therapie, diskutiert wurde. In Folge meines neu ge- fundenen Wissens, beschloss ich dieses anzuwenden und weiter nachzuforschen. Ich bat ihn, den Korridor vor und zurück zu laufen, während er ein Paar 16 Yooked Prismenlinsen trug. Zuerst mit beide Prismen Basis
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