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Behavioral Optometry
BOAF
Volume1 Number1 2012
nach rechts, dann den Vorgang wiederholend Basis nach links gesetzt, um in beiden Fällen zu beobachten, wie seine Fähigkei- ten , im Gehen, seine Haltung und seine Stabilität waren. Mit den Prismen Basis nach rechts war sein Gang ganz stabil, Ba- sis nach links, war der Gang fast unmöglich.
Als Versuch verordnete ich in Verbindung mit seiner neuen Brille beiderseits 1 PD Basis rechts. Diese Linsen erwiesen sich, als die erfolgreichsten, die er jemals verordnet bekam. Er erzählte mir später, dass seine Besuche beim Chiropraktiker immer seltener wurden, und zum ersten Mal in seinem Le- ben, konnte er die Straße ent- lang laufen, ohne an Gegen- stände anzustoßen. Drei Jahre später war diese Verordnung immer noch stabil und erfolg- reich.
Lassen Sie uns jetzt überle- gen, was geschah.
Wenn man Prismen Basis rechts gibt, wäre die Wirkung für die Augen bei "Geradeaus- schauen" wie folgt:
Die Wahrnehmung dieser Person, von seiner Hauptpositi- on ausgesehen, ist zur linken Seite versetzt. Deshalb glaubt diese Person, ohne diese opti- sche Prismenkorrektur, dass er geradeaus sieht, wenn sein "visuelles" System leicht nach rechts versetzt ist.
Wenn er diese Wahrneh- mung kompensiert, könnte der Körper die Ausrichtung des ge- samten Rückgrates, einschließ- lich der Schultern und Hüften verdrehen.
Die Auswirkung dieser Ur- sache wird eine Skoliose der Wirbelsäule sein, eine Falsch- ausrichtung der Hüften und ein verdrehter Gang, der eine Be- lastung und "Abnutzung" der Bein- und Hüftgelenken verur- sachen wird. Er wird seine Posi- tion im Bezug auf andere visuel- le beobachtete Objekte falsch beurteilen, und ihn unbeholfen erscheinen zu lassen und sich an Gegenstände anstoßen. Kein Wunder, dass er regelmäßige seinen Chiropraktiker besucht.
Einige Jahre später traf ich den Optometristen, Dr. Wayne Pharr, OD, (2) aus Florida, der diese Situation „Visuelles Mid- line shift Syndrome” nannte.
Die Beurteilung dieser Situ- ation wird von Dr. Padula(3) ist wie folgt angezeigt:
1) Bitten Sie den Patienten so zu stehen, dass sein Kopf in seiner normalen "gerade-
aus" Position steht. Der Op- tometrist sollte vor und seit- lich des Patienten stehen. Während der Optometrist eine Fixationskugel oder „Wolff-Wand“ hält, bringt er das Fixationsobjekt seitlich in das Gesichtfeld des Patien- ten, der dann beurteilen soll,
wann das Fixationsobjekt sich direkt vor seinen Augen
befindet. Achten Sie auf die genaue Position in Bezug auf seine echte Gesichtsmitte. Wiederholen Sie den Vorgang von der anderen Seite, von oben und von unten. Der Op- tometrist sollte klar erkennen, ob sich eine falsche Wahr- nehmung aus der geraden Raumrichtung ergibt. Yoked Prismen können verwendet werden, um eine korrekte Orientierung zu erhalten.
2) Yoked Prismen in der Größenordnung von 16 PD können mit beiderseits Pris- men Basis nach rechts ge- tragen werden und der Pati- enten beobachtet werden, wie er auf einer geraden Linie läuft. (Patienten, nach einem leichten Schädel-Hirn-Trau- ma, die an Gleichgewichts- problemen leiden, müssen notfalls mit kleinen Prismen- werten von 1⁄2 PD Basis oben bewertet werden). Wiederho-
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