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Der Neufundländer imTraining
Jede Übungseinheit beginnt mit einer
Entspannungsphase,in der der Hund sich abrea-
gieren und auf seine Arbeit vorbereiten kann.
Ein wirkliches Training findet sowohl auf dem
festen Boden, als auch auf dem Wasser statt.
Aber auch bei wenige Monate altenWelpen um-
fasst es auch immer eine Einheit reinen
Gehorsams (Bei-Fuß-Gehen, sich ablegen, kom-
men). Diese Hörzeichen werden später kompli-
zierter,Anweisungen durch Stimme und Gesten
auf Entfernung kommen hinzu und werden all-
mählich auch auf glattem Untergrund und
Abhängen geübt,die dem späteren Einsatzgebiet
entsprechen. Dies alles wird vervollständigt, in-
dem man die jungen Hunde mit der Umwelt
vertraut macht: Menschenmengen, Motor-
engeräusche, Fahrstühle …
Die Arbeit im Wasser besteht aus zwei Teilen:
Zur Arbeit des Hundes gehören das Holen und
Zurückbringen von Gegenständen, das
Abschleppen des Hundeführers, später von be-
kannten Personen, um schließlich Treibgut und
Boote zu schleppen;
die gemeinsame Arbeit von Hundeführer und
Hund,bei der der eine sich auf den anderen ver-
lassen und ihm vertrauen können muss.Ab dem
Alter von 15 Monaten kommt es allmählich zur
richtigen Rettungsarbeit, die Trainingseinheiten
werden komplizierter, der Hund muss klettern,
um ins Wasser zu kommen, das Abschleppen
von zunehmend schwereren Booten wird trai-
niert und der Hund wird manchmal von einer
Brandungswelle überschwemmt.
©UMES
Die Häufigkeit der Trainingseinheiten ist abhän-
gig von der Motivation und den körperlichen
Fähigkeiten des Hundes. Allerdings werden die
Gehorsamsübungen täglich trainiert.
Die beiden Mitglieder dieses Teams Hund -
Mensch müssen sich im selben Rhythmus entwi-
ckeln. Es ist absolut notwendig, dass die beiden
sich „blind verstehen“.Aber dies ist nur möglich,
wenn der Mensch auf seinen Hund achtet und in
der Lage ist, ihn wie ein offenes Buch zu lesen
und somit auch auf ihn zu reagieren.
Wenn der Hundeführer seinen Hund zurückho-
len oder anhalten möchte, wird sein Ton in der
Arbeit anders:Diese absoluten Hörzeichen wer-
den mit einer trockenen, deutlichen Stimme ge-
geben. Die anregenden Hörzeichen dagegen wer-
den dynamisch und spielerisch ausgesprochen.
Sei es wie es sei,bei derAusbildung wird immer
ein Prinzip eingehalten:Wenn der Neufundländer
eine Übung erfolgreich absolviert, ist dies sein
Verdienst, wenn er versagt, ist es der Fehler des
Hundeführers. ©UMES
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