Page 20 - Gerechtigkeit und Toleranz im Koran
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                            GERECHTIGKEIT UND TOLERANZ IM QURAN

             behandelt. In vielen asiatischen und afrikanischen Ländern kam
             es zu heftigen Auseinandersetzungen, ausschließlich wegen
             ihrer unterschiedlichen Rassen.

                Dabei steht im Quran, dass einer der Gründe, warum
             unterschiedliche Völker und Stämme erschaffen wurden, darin
             liegt, dass die Menschen sich “gegenseitig kennen lernen“
             sollen. Sie alle sind die Sklaven Gottes und die verschiedenen
             Völker oder Stämme sollen sich gegenseitig kennen lernen, also
             ihre unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Bräuche und
             Fähigkeiten. Das Ziel, wenn unterschiedliche Rassen und Völker
             aufeinander treffen besteht nicht im Krieg und Kampf, sondern
             im kulturellen Reichtum. Diese Vielfalt stellt eine der
             Schönheiten in Gottes Schöpfung dar. Dass einige Menschen
             größer sind, einige weiß und manche gelb, ist nicht Zeichen von
             Überlegenheit über den Anderen und das Andere darf nicht als

             Mängel bewertet werden. Jeder einzelne ist nach Gottes
             Ebenbild und mit großer Weisheit erschaffen. Doch diese
             Unterschiede haben vor Gott keinerlei Bedeutung. Jeder
             Gläubige weiß sehr wohl, dass die einzige Erhabenheit des
             Menschen in der Frömmigkeit liegt, also in der Ehrfurcht vor
             Gott und in der Erhabenheit im Glauben. Gott lässt uns diese
             Tatsache in der Sure al-Hudschurat, auf diese Weise erfahren:
                O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und
                einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit
                ihr einander kennenlernt. Doch der vor Gott am meisten
                Geehrte von euch ist der Gottesfürchtigste unter euch. Gott ist
                fürwahr wissend, kundig. (Sure al-Hudschurat, 13)
                Wie der Vers uns wissen lässt, kennt das Gerechtigkeitsver-
             ständnis, welches Gott befielt, keinerlei Diskriminierung und



                                       Adnan Oktar
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