Page 103 - Das Wunder der Schöpfung in den Pflanzen
P. 103
in belgischer Physiker des 17. Jahrhunderts, Jan Baptista van
Helmont, beobachtete das Wachstum eines Weidenbaumes und
E nahm zahlreiche Messungen in einem seiner wissenschaftlichen
Experimente vor. Zuerst wog er den Baum, dann wog er ihn 5 Jahre
später ein zweites Mal und stellte fest, dass er nun 75 kg schwerer war.
Dennoch hat der Boden in dem Topf, in dem die Pflanze wuchs, innerhalb
der gleichen Zeit nur wenige Gramm verloren. Der Physiker van
Helmont entdeckte in diesem Experiment, dass der Boden in dem Topf
nicht der einzige Grund für das Wachstum des Weidenbaumes war. Da
die Pflanze für ihr Wachstum nur einen sehr kleinen Teil des Bodens
verbraucht hatte, musste sie Nahrung von woanders bekommen haben. 34
Dieser Vorgang, den van Helmont im 17. Jahrhundert versucht hat
zu erforschen, war die Photosynthese, von der manche Phasen in unserer
Zeit immer noch nicht ganz verstanden werden. Das heisst nichts
anderes, als dass Pflanzen ihre eigene Nahrung produzieren.
Pflanzen nutzen nicht nur den Boden, wenn sie ihre eigene Nahrung
produzieren. Neben den Mineralien im Boden benutzen sie auch Wasser
und das CO (Kohlendioxid) in der Atmosphäre. Sie nehmen diese
2
Grundstoffe auf und verarbeiten sie in den mikroskopisch kleinen
Fabriken in ihren Blättern und führen dadurch die Photosynthese durch.
Bevor wir die verschiedenen Stufen der Photosynthese prüfen, wird es
nützlich sein, einen Blick auf die Blätter zu werfen, die in diesem Prozess
eine wichtige Rolle spielen.
Die allgemeine Struktur der Blätter
Wenn man es vom Standpunkt der allgemeinen Struktur oder der
Mikrobiologie aus betrachtet, stellt man fest, dass Blätter geplante, sehr
komplexe und detaillierte Systeme besitzen, um so viel Energie wie
möglich zu produzieren. Damit Blätter Energie produzieren können,
müssen sie Wärme und Kohlendioxid von außen aufnehmen. Alle