Page 111 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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Die Opferbereitschaft von Tieren Innerhalb der “Familie”
DER TRANSPORT DER JUNGEN
Die Jungen sind meist schwach und schmächtig. Um von einem Ort an den
anderen zu kommen oder in Gefahrenzonen werden sie daher meist von ihren
Eltern getragen. Jedes Lebewesen hat eine Methode, um seine Jungen zu trans-
portieren. Einige nehmen sie auf den Rücken, manche ins Maul, einige haben
sie in speziellen Beuteln auf ihren Flügeln. Auf diese Art sind die Jungen
während des Transports in Sicherheit und können sofort einen sicheren Ort er-
reichen.
Besonders wenn die Eltern in Gefahrenmomenten ihre Jungen wegbringen,
ist das ein wichtiges Beispiel für ihre Opferbereitschaft. Denn egal wie das
Jungtier transportiert wird, die Geschwindigkeit und Bewegungsfreiheit des tra-
genden Tieres wird empfindlich eingeschränkt. Dennoch würde kein
Lebewesen bei Gefahr seine Jungen zurücklassen.
Besonderns häufig werden die Jungen auf dem Rücken der Eltern getragen.
Affen können ihre Kinder so überallhin hinbringen. Die Affenmutter kann sich
mit ihrem Jungen recht frei bewegen, denn es krallt sich fest in ihr Fell. Bei
Gefahr kann die Mutter mit dem Kleinen auf dem Rücken auf einen Baum
springen, einen Ast entlang laufen und auf einen anderen Baum überspringen.
Kängurus und andere Beuteltiere transportieren ihre Jungen in einer pelzi-
gen Tasche an ihrem Bauch. Ein Kängurujunges lebt fünf Monate im Beutel sei-
ner Mutter. Aber auch wenn es den Beutel verlassen hat, bleibt es immer in der
Nähe der Mutter. Wenn es eine Gefahr wittert, rennt es zur Mutter und springt
kopfüber in den Beutel. Die Kängurumutter kann dank ihrer kräftigen
Hinterbeine auch mit dem Jungen zusammen entfliehen.
Eichhörnchen heben ihre Jungen an einer Hautfalte an der Flanke mit den
Zähnen hoch. Wenn das Nest beschädigt wird, kann die Mutter ihre Jungen der-
gestalt auch über eine weite Entfernung so transportieren. Bei jedem Gang kann
sie jeweils ein Jungtier tragen und wenn sie das in Sicherheit gebracht hat, kehrt
sie zu den anderen im Nest zurück.
Gott ist der Schöpfer aller Dinge,
und Er ist aller Dinge Erhalter.
(Sure az-Zumar, 62)
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