Page 121 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
P. 121

Kooperation und Solidarität im Tierreich

            in der Natur den “Kampf ums Überleben” austrägt, sich so sorgsam verhält?
            Oder eher gesagt, ist es möglich von einem Tier so intelligentes und aufopfe-
            rungsvolles Verhalten zu erwarten?
               Natürlich nicht. Ein aus Zufall entstandenes und unbewusstes Wesen kann
            kein “intelligentes” Verhalten aufweisen. Es kann nicht in Betracht ziehen, an-
            dere zu schützen. Die einzige Erklärung für alle diese Verhaltensweisen der
            Tiere liegt in der Existenz Gottes, Der sie leitet und ihnen Inspiration verleiht.
               Auf den folgenden Seiten werden wir einige Beispiele genauer betrachten
            und so die Herrschaft Gottes über die Kreatur deutlich vor Augen haben.


               TIERE WARNEN SICH GEGENSEITIG BEI GEFAHR


               Einer der wichtigsten Vorteile des Lebens in Gruppen besteht darin, dass
            dies mehr Schutz bietet. Denn wenn ein einziges Tier aus der Gruppe Gefahr
            wittert, warnt es die anderen Tiere des Verbands, statt einfach zu fliehen. Jede
            Tierart verfügt über ihr eigenes Warnsystem. Hasen und einige Hirscharten stel-
            len ihre Schwänze auf, wenn sie Gefahr wittern. Gazellen führen einen interes-
            santen Hüpftanz auf. 113
               Viele kleinere  Vögel pfeifen, sobald sie einen Feind ausmachen. Die
            Golddrossel gibt einen hoch frequentierten Pfeifton ab. Das menschliche Ohr
            nimmt diesen als feines Pfeifen war. Die wichtigste Besonderheit dieses
            Geräusches liegt darin, dass man die Quelle nicht orten kann. Das ist ein wich-
            tiger Vorteil für den Vogel, der seine Sippe warnt. 114  Denn ein Vogel, der in
            Angesicht eines Feindes einen Pfeifton loslässt, würde damit die gesamte
            Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Doch wenn nicht klar ist, welcher Richtung
            der Laut entspringt, verringert sich die Gefahr.
               Auch Käfer, die in Kolonien leben, warnen die gesamte Kolonie, wenn sie
            Gefahr wittern. Doch auch der Alarmgeruch, den Käfer versprühen um ihre
            Artgenossen zu warnen, erregt die Aufmerksamkeit des Feindes. Daher nehmen
            Käfer, die ihre Kolonie warnen, dafür den Tod in Kauf. 115
               Präriehunde leben in großen Kolonien. Ihre Bauten gleichen fast einer Stadt
            und sind in Abteilungen gegliedert, in denen jeweils rund 30 Tiere leben. Alle
            Tiere innerhalb einer “Stadt” kennen sich. Jederzeit stehen einige  Tiere auf
            Erdhügeln, von wo aus sie alle Richtungen überschauen können, an den
            Tunnelausgängen und Eingängen auf den Hinterfüssen Wache. Wenn einer der
            Wächter einen Feind sieht, bellt er einen Warnruf. Diese Warnung wird von den



                                            119
   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126