Page 180 - Die Erschaffung des Universums
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178 DIE ERSCHAFFUNG DES UNIVERSUMS
eine Viertelmillion davon isoliert und definiert, doch das widerspiegelt nur
ein sehr unvollkommenes Bild seines Potentials, da der Kohlenstoff die
Grundlage aller Formen lebender Materie bildet. 88
Aufgrund sowohl physikalischer als auch chemischer
Gegebenheiten wäre es unmöglich, dass das Leben auf einem anderen
Element als dem Kohlenstoff aufgebaut sein könnte. Eine Zeit lang wur-
de der Vorschlag, dass Silikon eine Alternative zum Kohlenstoff als che-
mische Basis des Lebens sein könnte, erwägt, doch wissen wir nun, dass
diese Vorstellung nicht realistisch ist, wie Sidgwick sagt:
Wir haben jetzt genügend Kenntnisse, um sicher zu sein, dass die Idee einer
Welt, in der Silikon anstelle von Kohlenstoff die Grundlage des Lebens
wäre, nicht realistisch ist... 89
Die kovalente Bindung
Die chemische Bindung, die der Kohlenstoff eingeht, um organische
Verbindungen zu bilden, wird als 'Kovalenzbindung' bezeichnet. Man
spricht von einer kovalenten Bindung, wenn sich zwei Atome ihre
Elektronen 'teilen', d.h. gegenseitig zur Verfügung stellen.
Die Elektronen eines Atoms bewegen sich auf bestimmten
Umlaufbahnen, die konzentrisch um den Kern gelagert sind. Die dem
Kern am nächsten liegende Elektronenbahn kann nur zwei Elektronen
unterbringen. Die folgende Elektronenbahn kann 8 Elektronen aufneh-
men und auf der dritten Bahn können bis zu 18 Elektronen kreisen. Die
Anzahl der Elektronen wächst weiter mit der Zufügung weiterer
Umlaufbahnen. Ein interessanter Aspekt dieser Anordnung ist, dass die
Atome 'bestrebt sind', die Anzahl der Elektronen in ihren Umlaufbahnen
zu vervollständigen. Der Sauerstoff z.B., hat 6 Elektronen in seiner zwei-
ten, d.h. äußersten Elektronenbahn. Das macht ihn 'geneigt',
Verbindungen mit anderen Atomen einzugehen, die ihm die zwei
Elektronen zur Verfügung stellen, die nötig sind, um die Anzahl auf 8 –
das volle Potential der zweiten Bahn – zu erhöhen.
Warum Atome diese Tendenz haben, ist eine Frage die bisher nicht