Page 41 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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Die Lebensweise, die Ignoranz bloßstellt 39
Von Kindheit an lernen alle Mitglieder solch einer Gesellschaft die-
se Werte und beginnen alsdann entsprechend zu leben. Jeder ein-
zelne weiß, welcher sozialen Klasse er zugehört, und welche
Vorteile und Begünstigungen von der Zugehörigkeit zu jener
bestimmten Klasse ergattert werden können. Wohlstand hat einen
offensichtlichen Vorteil gegenüber der Armut, wie z.B. der Vorteil,
den gut ausgebildete Leute gegenüber ungebildeten, und wohlbe-
kannte Leute gegenüber den anonymen Massen haben. Das ist die
Hauptquelle eines lächerlichen Neides und eines Minderwertig-
keitsgefühls, die gegenüber denjenigen gehegt werden, die besser
im Leben gestellt zu sein scheinen als andere. Solche Gefühle trei-
ben die Menschen notwendigerweise in einen sinnlosen Wettstreit.
Sie setzen all ihre Energie, Denkfähigkeit und Zeit daran, um gesell-
schaftlichen Status zu kämpfen. Solch ein Wettkampf lässt die
Teilnehmer unabwendbar den Sinn und Zweck ihrer Existenz ver-
gessen.
In Folge von sozialer Indoktrinierung nehmen sich diejenigen,
die als überlegen angesehen werden, das Recht, eine diktatorische
Kontrolle über die anderen auszuüben. Die ungeschriebene soziale
Hierarchie ermöglicht es z.B. einem Hausbesitzer seinen Mieter zu
schikanieren. In gleicher Weise fühlt der Mieter sich berechtigt, den
Hausmeister zu belästigen. Der Hausmeister wiederum unter-
drückt seine Frau zuhause, und diese ihre Kinder und auch in deren
eigener Welt gibt es solch eine Hierarchie. In dieser Hierarchie
kennt jeder seine individuellen Rechte und die Grenzen seiner
Autorität.
Das ist gewiss ein in sich selbst fehlerhaftes System sozialen
Verhaltens. In diesem Zustand der Ignoranz erstellen die Leute ein
System, wobei sie dann Schwierigkeiten haben, den Regeln dieses
Systems zu folgen, das sie selbst geschaffen haben. Dies ist die