Page 47 - Das Gebet im Koran
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Das Gebetsverständnis der Unwissenden 47
immer gewusst haben, wie sie sich hätten verhalten müssen.
Doch im Quran wird informiert, dass ein Ungläubiger, der sich
angesichts solch verzweifelter Umstände zu Gott wendet und
anerkennt, dass Er der Allmächtige ist, diese Aufrichtigkeit so-
fort wieder ablegt, wenn die Bedrohung vorüber ist. In verblüf-
fender Weise kehrt er zu seinem früheren götzendienerischen
Verhalten zurück. Ihr Bedauern und ihr Gottvertrauen werden
urplötzlich wieder durch Unglauben und Undankbarkeit er-
setzt. Er kehrt zu seiner früheren Nachlässigkeit zurück. Die
Erleuchtung, die angesichts der Gefahr empfunden wurde,
verschwindet plötzlich wieder. In der Sicherheit der ver-
schwundenen Gefahr und der Erleichterung, empfinden sie
nicht mehr das Bedürfnis zum Gebet.
Diese abnorme Psyche der Unwissenden und ihre
Undankbarkeit wird im Quran beschrieben wie folgt:
Der Mensch ermüdet nie, wenn er um Gutes bittet; doch wenn
ihn das Böse trifft, dann ist er verzweifelt und verzagt.
Fürwahr, wenn Wir ihm Unsere Barmherzigkeit fühlen lassen,
nach dem Leid, das Ihn betroffen hatte, dann sagt er bestimmt:
"Das gebührt mir! Und Ich glaube nicht, dass die Stunde
bevorsteht. Doch falls Ich zu meinem Herrn zurückgebracht
werde, dann finde Ich bei Ihm gewiss das Beste." Doch Wir
werden die Undankbaren wissen lassen, was sie getan haben,
und wahrlich, Wir werden sie eine harte Strafe kosten lassen.
Wenn Wir dem Menschen gnädig gewesen sind, kehrt er sich
ab und hält sich abseits. Wenn ihn aber ein Unheil trifft, dann
betet er lange. (Sure 41:49-51 - Fussilat)
All diese Verse erwähnen Menschen, die sich in der Not
Gott zuwenden, jedoch undankbar sind, wenn sie errettet sind.