Page 137 - Das Wunder des Auges
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HARUN YAHYA
werden zu den entsprechenden Zentren des Gehirns gesandt, wo sie wahr-
genommen werden.
Um den Punkt aufzuklären, nehmen Sie an, dass sie ein Glas
Limonade trinken. Die harte kühle Oberfläche des Glases, welches Sie hal-
ten wird von speziellen Rezeptoren unter Ihrer Haut in elektrische Signale
umgewandelt und an das Gehirn gesandt. Gleichzeitig erreichen der
Geschmack der Limonade, ihr Geruch und die gelbliche Farbe Signale das
Gehirn. Auf die gleiche Weise wird das Geräusch, wenn das Glas den Tisch
berührt von Ohr wahrgenommen und als elektrisches Signal an das Gehirn
gesandt. All diese Wahrnehmungen werden in den entsprechenden
Zentren des Gehirns, die harmonisch miteinander arbeiten, gedeutet. Als
Gesamtergebnis dieser Impulse fühlen Sie, dass Sie ein Glas Limonade
trinken.
Diese wichtige Tatsache betreffend, überlegen Sie die Gedanken der
beiden berühmten Philosophen Russell und L. J. J. Wittgenstein:
Es kann z.B. nicht untersucht werden, ob die Zitrone wirklich
existiert und wie es dazu kam, dass sie existiert. Die Zitrone be-
steht nur aus einem Geschmack auf der Zunge, einem Geruch in
der Nase, eine Farbe und Form im Auge; und nur diese Merkmale
können der Prüfung und Feststellung unterzogen werden. Die
Wissenschaft kann niemals die physische Welt kennen. 50
Mit anderen Worten, es ist uns unmöglich die physische Welt zu errei-
chen. Alle Objekte, mit denen wir in Kontakt sind, sind in Wirklichkeit nur
Wahrnehmungen von Bildern, Geräuschen und Berührungen. Durch die
Verarbeitung der Daten in den Sinneszentren steht das Gehirn während
unseres ganzen Lebens nicht den „Originalen“ der außerhalb von uns exis-
tierenden Dingen gegenüber, sondern eigentlich nur Kopien. An diesem
Punkt werden wir durch die Annahme getäuscht, dass diese Kopien
Beweise der wirklichen Dinge außerhalb von uns sind.
Diese Tatsache wurde von der heutigen Wissenschaft bewiesen. Jeder
Wissenschaftler würde uns sagen, wie dieses System funktioniert und dass
die Welt, in der wir leben, eine Ansammlung von in unserem Gehirn ge-
formten Wahrnehmungen ist. Der englische Physiker John Gribbin stellt
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