Page 54 - Das Wunder des Auges
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A ADNAN OKTAR
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                 Um die Bilder, die wir alle mit unseren Augen sehen kommt es konti-
             nuierlich zu einer großen Anzahl von schwierigen Farbadjustierungen. Die
             Intensität der Signale der Millionen von Zapfen müssen fein adjustiert und
             vom Gehirn entschlüsselt werden. Ausserdem ist das kein Vorgang, der
             nur in den Körpern einiger Weniger für nur kurze Zeit vor sich geht. Jeder
             Mensch erfasst sein ganzes Leben lang Milliarden von Bildern und die
             Farbangleichung wird für jedes Einzelne gemacht.
                 Die Sehschärfe
                 Entweder ist der Anblick ein Staubkörnchen oder die Sicht vom
             Gipfel eines Berges; das Bild - von tausenden von Kilometern auf einige
             wenige Millimeter – wird schließlich auf einen gelblichen Punkt (macula
             lutea = Gelber Punkt) von nur einem Quadratmillimeter gebündelt. 11
                 In Zentrum der Macula, nur ca. 0,4 mm breit, wird die Netzhaut dün-
             ner und hat einen leicht gewölbten Bereich, der Sehgrube (fovea centralis)
             genannt wird. Die lichtempfindliche Schicht im Zentrum der Fovea besteht
             ausschließlich auch Zapfen. Wie schon früher erwähnt, können die Zapfen
             zwischen visuellen Details unterscheiden. Deswegen sind an diesem
             Punkt, wo die Sicht am klarsten ist, die Farben, Formen und Tiefenschärfe
             konzentriert. Außerhalb der Fovea kann die Sehschärfe bis zu 1.000 % ab-
             nehmen.
                 Wenn Sie ein Objekt genau betrachten, bewegen sich die Muskeln des
             Augapfels und justieren sich so, dass das Licht auf der Fovea konzentriert
             wird.
                 Jemand mit maximaler Sehschärfe kann aus einer Entfernung von 10
             m zwei voneinander nur einige wenige Millimeter entfernte helle Punkte,
             so groß wie die Spitze einer Nadel erkennen.


                 Die Aderhaut: Eine Vene des Lebens
                 Zwischen der weißen Augenhaut (sclera) und der Netzhaut liegt der
             dunkelbraune Gefäßmantel des Auges, die Aderhaut (Choroidea). Es be-
             steht aus Blutgefäßen – Millionen von Kapillaren – durch welche die
             Zapfen und Stäbchen mit Blut versorgt werden.
                 Die Aderhaut selbst ist ein starker Beweis, dass die Evolutionstheorie

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